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Ludwig van Beethoven gehört zu den Fixsternen in der Karriere des Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim: »Beethovens Musik ist universell, egal, wo in der Welt – sie spricht zu allen Menschen.« Noch vor seinem 30. Geburtstag hatte Barenboim bereits sämtliche Klaviersonaten und -konzerte in bis heute legendären Einspielungen vorgelegt. Doch auch den seltener gespielten Werken Beethovens, die es mitunter schwer bei Publikum und Kritik haben, widmet er sich mit großer Leidenschaft. Im Februar 1995 standen bei seinem Gastspiel in der Philharmonie darum das Tripelkonzert und die Chorfantasie auf dem Programm, mit Barenboim selbst in der Doppelrolle als Pianist und Dirigent und seinen berühmten Streicherkollegen Itzhak Perlman und Yo-Yo Ma an Geige bzw. Cello.

Seine Chorfantasie schrieb Beethoven 1808 als Schlussstück für ein wahres Monsterkonzert, bei dem zuvor schon die Fünfte und Sechste Symphonie, drei Sätze aus der C-Dur-Messe, eine Konzertarie und das Vierte Klavierkonzert erklungen waren. Zum Schluss sollten alle vorhandenen Kräfte noch einmal gebündelt werden in einer »Fantasie auf dem Clavier, welche sich nach und nach mit Eintreten des ganzen Orchesters, und zuletzt mit dem Einfallen von Chören als Finale endet«. Bei der Uraufführung saß Beethoven selbst am Klavier und musste die lange Soloeinleitung improvisieren, da er mit der Komposition nicht rechtzeitig fertig geworden war. Das Endergebnis ist eine faszinierende Mischung von Symphonik und Vokalmusik, die schon vorausweist auf das Jubelfinale der Neunten Symphonie.

Auch das Tripelkonzert lässt klassische Gattungsgrenzen hinter sich, wenn dem Orchester mit dem Trio von Klavier, Geige und Cello ein veritables Kammermusikensemble gegenübersteht. Für Barenboim »ein sehr spannendes Klangexperiment«, das nach Meinung der Berliner Zeitung im vorliegenden Fall als rundum gelungen gelten darf, denn es »entstand beim Tripelkonzert aus leiser und langsamer Entwicklung ein atemberaubend spielerisches Feuerwerk, entfesselt durch Itzhak Perlman (Violine) und Yo-Yo Ma (Violoncello), die ihren kostbaren Instrumenten schwelgerische Töne der Extraklasse entlockten«.

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