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Anton Bruckner und Olivier Messiaen eint, dass ihre Instrumentalwerke einem religiösen Zweck dienten. Dabei galt die Instrumentalmusik seit der Wiener Klassik eigentlich als weltliche Angelegenheit. Es ist kein Zufall, dass Beethoven in seiner Neunten und Mendelssohn in seiner Zweiten Symphonie auf das von Solisten und Chören gesungene Wort zurückgriffen, um das Lob des Schöpfers anzustimmen. Für Bruckner und Messiaen hingegen stellten bestimmte Akkordverbindungen, harmonische Fortschreitungen und die Gesamt-Architektur ihrer Kompositionen den Ausdruck ihres tiefen Glaubens dar.

Seine Neunte und letzte Symphonie widmete Bruckner einer mündlichen Überlieferung zufolge »dem lieben Gott«. Noch auf dem Totenbett soll er darum gefleht haben, die für den Abschluss des Werks benötigte Zeit zu erhalten. Vergeblich. Bei seinem Tod hinterließ der Komponist nur drei vollendete Sätze und ein umfangreiches Skizzenmaterial für das Finale. Die Symphonie endet mit dem großartigen Adagio und ohne Rückkehr zur Grundtonart d-Moll.

Olivier Messiaen erhielt 1964 vom damaligen französischen Kulturminister André Malraux den Auftrag, Musik zum Andenken der Opfer beider Weltkriege zu schreiben. Den fünf Sätzen seiner mit Blasorchester und Schlagzeug ungewöhnlich besetzten Komposition Et exspecto resurrectionem mortuorum stellte er Bibelzitate voran. Der Titel, dessen Übersetzung »und ich erwarte die Auferstehung der Toten« lautet, ist Teil des Credo-Abschnitts im Text der lateinischen Messe.

Zubin Mehta hat sich mit den Berliner Philharmonikern in den vergangenen Jahren mehrfach den späten Symphonien Bruckners zugewandt. Auch Messiaens Komposition stand bereits einmal auf einem gemeinsamen Programm: 1980 stellte Mehta ihr mit Schuberts C-Dur-Symphonie ebenfalls ein großes Abschiedswerk gegenüber.

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