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Es war nicht weniger als eine Revolution, die Ludwig van Beethoven mit seiner zweiten Quartettserie op. 59 vom Zaun brach: Speziell das erste Werk der Trias überstieg mit seinen rund 40 Minuten Spieldauer allein vom Umfang her alles, was bis dahin als »Streichquartett« bezeichnet wurde.

Entstanden sind die Stücke im Auftrag des russischen Diplomaten Graf Andreas Kyrillowitsch Rasumowsky, der selbst Violine spielte und ein bedeutender Musikmäzen und Kunstsammler war. Sein Wiener Palais, in dem der mit Beethoven befreundete Geiger Ignaz Schuppanzigh oft spielte, bot geradezu ideale Bedingungen für die Aufführung anspruchsvoller Kammermusik. »Wie bekannt«, so der Mozart-Schüler Ignaz von Seyfried, »war Beethoven im Fürstlich Rasumowsky’schen Hause so zu sagen Hahn im Korbe. Alles was er komponierte, wurde dort brühwarm aus der Pfanne durchprobiert und nach eigener Angabe haarscharf genau ausgeführt«.

Beethovens mittlere Streichquartette haben die Berliner Philharmoniker im Beethoven-Jahr 2020 in wechselnden Ensembles aufgeführt. Zu ihnen gehören auch das Harfenquartett Es-Dur op. 74, das seinen Titel den effektvollen Pizzicato-Passagen innerhalb des Kopfsatzes verdankt. Die ersten Aufführungen realisierte das Schuppanzigh-Quartett – ebenso wie die des Streichquartetts f-Moll op. 95, das Beethoven in einer existenziellen Lebenskrise komponierte. Quartetto serioso nannte er das Stück aufgrund seiner dramatischen Grundstimmung, die sich streckenweise in Extreme steigert.

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