Konzert

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Der frühe Tod von Franz Schubert im Alter von nur 31 Jahren ist oft als »Katastrophe für die Musikgeschichte« bezeichnet worden – zu gern hätte man gewusst, wie sich sein Stil weiterentwickelt hätte. Schubert selbst erlebte viele Aufführungen seiner Werke nicht mehr, insbesondere seiner Spätwerke – so man sie so nennen möchte. Immerhin erklang vermutlich der erste Satz aus seinem letzten Streichquartett am 26. März 1828 in Wien. Damals, an Beethovens erstem Todestag, fand ein sogenanntes »Privatkonzert« statt, bei dem ausschließlich Werke von Schubert gespielt wurden. Das G-Dur-Quartett gehört wie das etwas später entstandene Quintett in C-Dur zu den anspruchsvollsten Partituren des Komponisten. Gleich zu Beginn wird der Konflikt zwischen Dur und Moll etabliert, der am Ende des ersten und des langsamen Satzes nur mit großer Anstrengung zugunsten von Dur entschieden wird. Während ein Ländler-Thema im Mittelteil des Scherzos Entlastung von der düsteren Grundstimmung verspricht, überrascht das rasante Finale mit einem vorwärtsstürzenden Gestus und unvorhersehbaren harmonischen Wendungen.

Als letztes großes Werk, das Schubert vollenden konnte, erklingt zum Abschluss unseres Marathons sein Streichquintett C-Dur. Anders als die meisten Komponisten vor ihm ergänzte Schubert die Streichquartett-Besetzung nicht durch eine zweite Bratsche, sondern durch ein zweites Cello. Die Verstärkung des tiefen Registers trägt zum profunden Klangeindruck bei und ermöglicht dem Komponisten, das ergreifende zweite Thema des Kopfsatzes erst als Cello- und dann als Geigen-Duett zu präsentieren. Die »himmlischen Längen« Schuberts, von denen Robert Schumann sprach, verdanken sich den ausgedehnten Themen, die durch verschiedene Tonarten wandern und durch die Instrumentierung auf immer wieder neue Weise beleuchtet werden.

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