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»Was bleibt von Karajan?«, fragt der preisgekrönte Dokumentarfilmer Eric Schulz. Kein klassischer Musiker hat mehr Einspielungen gemacht oder mehr Tonträger verkauft als Karajan, aber war das alles vielleicht nur das Ergebnis einer cleveren Marketingstrategie? Schulz meint nicht. Karajan hatte ein enorm breites Repertoire, das viele Musikkulturen und -genres umfasste, was er auch dirigierte: Seine erstklassigen Interpretationen setzten immer neue Maßstäbe.

Dank einer großen Menge von bislang unveröffentlichtem Film- und Archivmaterial lässt uns Karajan: The Second Life miterleben, wie Karajan seine musikalische Arbeit formte, wie er sie im Tonstudio perfektionierte und für die Nachwelt konservierte. Das Werk eines Dirigenten ist vergänglich, doch ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod im Jahr 1989 verkaufen sich Karajans Aufnahmen immer noch in großer Stückzahl, und für die Geheimnisse seiner Arbeit im Probensaal und auf dem Podium interessieren sich nicht nur Kollegen und Wissenschaftler aus der Musikwelt.

Daneben ging es Eric Schulz mit diesem Film auch darum, Karajans »Beteiligung am Postproduktionsprozess zu beleuchten, um ein Bewusstsein wiederzubeleben, das zu verblassen scheint: von der Musikaufnahme als eigenständigem Kunstwerk«. Karajan glaubte nicht, dass eine Aufnahme dem Live-Konzert in jedem Falle überlegen sei. In seinen letzten Jahren nutzte er die Studioarbeit mit den Berliner Philharmonikern in der Regel als Vorbereitung für das ultimative, »ideale« Konzert, das er und seine Musiker später geben würden. Allerdings war er überzeugt, dass eine Aufnahme dem Hörer bis ins letzte Detail vermitteln kann, was im Zuge der Probenarbeit erreicht wurde. Und bei Karajan wurde oft Außergewöhnliches erreicht. Oder wie Klaus Stoll, langjähriger Kontrabassist der Berliner Philharmoniker, es formuliert: »Das ist etwas sehr Schönes, wenn man das Letzte fordert.«

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