Konzert

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Das Silvesterkonzert mit Kirill Petrenko markiert das Ende eines Jahres, das vom ersten Monat an einen anderen Verlauf nahm als gedacht und erhofft. Es war das Jahr, in dem Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag gefeiert werden sollte, in vielen Konzerten auch der Berliner Philharmoniker, von denen pandemiebedingt nur ein Bruchteil wie geplant verwirklicht werden konnte. Eine Neuinszenierung von Beethovens Fidelio hätten das Orchester und sein Chefdirigent bei den Osterfestspiele in Baden-Baden präsentieren wollen – nun erklingt zumindest die Ouvertüre der Oper (später Leonoren-Ouvertüre genannt) zu Beginn des Silvesterkonzerts. Da die Geschichte des titelgebenden Freiheitskämpfers »in einem Staatsgefängnisse, einige Meilen von Sevilla« spielt, bildet sie den perfekten Auftakt zu einem Jahreswechsel mit Musik aus und über Spanien.

Die Suche nach einer eigenen nationalen Musiksprache verdichtete sich in Spanien am Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Fundament fand man in der Volksmusik. Wie sich in Ungarn Béla Bartók um ihre Sammlung und Erforschung kümmerte, war es in Spanien Felipe Pedrell, den man den Vater der spanischen Musik nennen kann. Isaac Albéniz, Enrique Granados, Manuel de Falla – sie alle haben bei ihm gelernt. Letzterer hat der Folklore zudem ihre touristische Schminke entfernt, die man schon damals beklagte. Das alles im Licht des französischen Impressionismus, denn künstlerisch gereift ist de Falla wie viele seiner Zeitgenossen, die dezidiert spanische Musik schreiben wollten, in Paris. Dort sind sie sich in den Jahrzehnten vor und nach der Jahrhundertwende vielfach begegnet: von Albéniz und Granados über den Pianisten Ricardo Viñes – der de Falla mit Ravel und Debussy bekannt machte – bis zu Joaquín Rodrigo. Auch argentinische und brasilianische Komponisten wie Camargo Guarnieri und Heitor Villa-Lobos weilten hier, ebenso wie Nikolai Rimski-Korsakows Schüler Igor Strawinsky. In Paris, der europäischen Musikmetropole der Zeit, wurde durch internationalen Austausch die spanische Kunstmusik gefunden.

Stargast des Konzerts ist der Gitarrist Pablo Sáinz-Villegas, dessen »virtuoses, von unwiderstehlicher Ausgelassenheit geprägtes Spiel« (The New York Times) ihn zu einem weltweit gefeierten Solisten macht.

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