Konzert

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In diesem Konzert bildet das letzte Werke gewissermaßen die Synthese aus den beiden vorangehenden: In Arnold Schönbergs frühem Meisterwerk ereignet sich die »Verklärung« durch die Liebe, in Richard Strauss’ Symphonischer Dichtung im Tod – am Ende von Richard Wagners Tristan und Isolde finden beide Momente im »Liebestod« der Titelheldin zusammen.

Der Begriff der Verklärung stammt aus der christlichen Überlieferung: Im Neuen Testament wird berichtet, wie sich der betende Jesus in der Gegenwart einiger Jünger zu verwandeln scheint und sein Gewand und Gesicht in »leuchtendem Weiß« erstrahlen. Den Komponisten dieses Programms ging es allerdings um andere Arten der Verwandlung: Schönbergs ursprünglich für Streichsextett geschriebene Tondichtung Verklärte Nacht basiert auf einem Gedicht von Richard Dehmel, das vom streitgeschwängerten nächtlichen Spaziergang eines Liebespaars erzählt. Tod und Verklärung von Richard Strauss schildert, so der Komponist, die Schmerzen und Erinnerungen eines Sterbenden. Am Ende erscheint diesem »das Ideal, das er künstlerisch darzustellen versucht hat«, das sich aber erst im Jenseits verwirklichen werde. Strauss und Schönberg, deren Wege sich später trennen sollten, zeigten sich in den 1890er Jahren noch als verwandte Geister: Beide Werke sind von großer emotionaler Spannung und einer von Wagner beeinflussten Harmonik geprägt. Und beide wenden sich – im Sinne einer musikalischen Verklärung – am Schluss von Moll nach Dur. Wagner dagegen löst am Ende seiner Oper den berühmten Tristan-Akkord in transzendente Schönheit auf.

Daniele Gatti steht als italienischer Dirigent mit einer besonderen Affinität zur Musik Wagners in der Tradition von Arturo Toscanini und Claudio Abbado. Seit seinem Debüt 1997 dirigierte er mehrfach Werke der Romantik und Moderne bei den Berliner Philharmonikern.

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