Konzert

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Dass Franz Schubert zu Lebzeiten ein verkanntes Genie gewesen wäre, ist eine Legende. Er war durchaus erfolgreich, allerdings nahezu ausschließlich als Komponist von Liedern und Klavierstücken. Fast allen großen Instrumentalwerken der reifen Zeit kam erst posthum öffentliche Anerkennung zuteil.

Der »Quartettsatz« in c-Moll war eine wichtige Station auf dem »Weg zur großen Symphonie«, von dem Schubert später selbst gesprochen hat. Auffällig ist die durch das Tremolo der Instrumente hervorgerufene Klangfülle, die große emotionale Dringlichkeit und die Weiträumigkeit der Konzeption. Sie steigert sich in den beiden in diesem Programm ebenfalls aufgeführten Streichquartetten in epische Dimensionen.

Der Beiname des Quartetts in a-Moll verweist auf die Schauspielmusik, die Schubert für das Bühnenwerk Rosamunde komponiert hatte. Aus ihm stammt das Thema des langsamen Satzes, das zu den schönsten und bekanntesten Melodien des Komponisten gehört. Das Werk wurde vom Ensemble des damals berühmten Geigers Ignaz Schuppanzigh uraufgeführt. Das folgende Streichquartett in d-Moll soll Schuppanzigh allerdings mit den Worten abgelehnt haben: »Brüderl, das ist nichts, das laß gut sein; bleib du bei deinen Liedern!« – ein erstaunlicher Kommentar zu einer Musik, die heute zu den Höhepunkten des gesamten Kammermusik-Repertoires gezählt wird. In gewisser Weise ist Schubert hier aber tatsächlich »bei seinen Liedern« geblieben: Mit dem Thema des bewegenden Variationssatzes greift er auf die eigene Matthias Claudius-Vertonung Der Tod und das Mädchen zurück. Das von Schönheit, Trauer und künstlerischer Reife geprägte Quartett bestätigt, was der Komponist selbst einmal über seine Werke sagte: »Meine Erzeugnisse sind durch den Verstand für Musik und durch meinen Schmerz vorhanden.

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