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Im Jahr 2007 feierten die Berliner Philharmoniker ihr 125-jähriges Bestehen. Filmregisseur Enrique Sánchez Lansch nahm dieses Jubiläum zum Anlass, ein bis dahin unbekanntes Kapitel der Orchestergeschichte zu erzählen: die Jahre des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Der in Zusammenarbeit mit Musikern und dem Archiv der Berliner Philharmoniker entstandene Film »Das Reichsorchester« sorgte in Kinos in aller Welt für Aufsehen. Er ist jetzt in der Digital Concert Hall zu sehen.

Schon bald nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden die Berliner Philharmoniker für repräsentative Anlässe des Regimes engagiert. Die Olympischen Spiele 1936 gehörten ebenso dazu wie Reichsparteitage in Nürnberg. Wie war es damals, Mitglied der Berliner Philharmoniker zu sein? Wie begegnete man den NSDAP-Mitgliedern in den eigenen Reihen - von denen es weniger gab, als man vielleicht annehmen würde. Und wie empfand man die Aussonderung jüdischer Kollegen? Antworten hierauf geben Gespräche mit Konzertmeister Hans Bastiaan und dem Kontrabassisten Erich Hartmann, den einzigen noch lebenden Philharmonikern dieser Zeit. Ebenso zu Wort kommen Familienangehörige weiterer Musiker, etwa des in die USA emigrierten Cellisten Joseph Schuster.

Das Bild wird vervollständigt durch reichhaltiges Archivmaterial: Ausschnitte aus Konzerten mit Wilhelm Furtwängler, Hans Knappertsbusch und Erich Kleiber sowie private Fotos und Filme von Orchestermusikern. Darüber hinaus gibt es Einblicke in NSDAP-Veranstaltungen aus der alten Berliner Philharmonie, an denen das Orchester neben Partei-Oberen wie Joseph Goebbels mitwirkte. Alle diese Elemente verschmelzen im Film zu einem einzigartigen Stück Zeitgeschichte, das über die Berliner Philharmoniker hinaus Grundsätzliches über die Beziehung von Kunst, Macht und Machtmissbrauch verrät.

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