Konzert

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Über die Musik Dmitri Schostakowitschs hat Mariss Jansons einmal geäußert, sie sei »Zeugnis einer schweren politischen Epoche und zugleich zeitloser Ausdruck existenzieller menschlicher Empfindungen und Erfahrungen«. Bei den Berliner Philharmonikern, die Jansons 2018 zu ihrem Ehrenmitglied ernannten, hat er neben zahlreichen anderen Werken auch die Siebte Symphonie von Schostakowitsch dirigiert. Deren Aufführung im Jahr 1992 wurde seinerzeit durch TV Man Union dokumentiert. Seit April 2021 ist das Konzert im Archiv der Digital Concert Hall und damit auch außerhalb Japans abrufbar.

Schostakowitschs Siebte, die vom Komponisten den Beinamen Leningrader erhielt, gehört zu seinen faszinierendsten und monumentalsten Werken. Nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in England und den USA wurde die Symphonie noch im Entstehungsjahr 1941 als Fanal gegen den deutschen Nationalsozialismus gefeiert. In bezwingend schlüssiger Form verarbeitet sie ein äußerst heterogenes Material, zu dem Militärmusik, Tanzfolgen, Choräle, idyllische Passagen und Operettenmelodien gehören. Das Werk ist zum Teil in der von der Deutschen Armee umzingelten Stadt Leningrad entstanden und richtet sich zweifellos gegen den Zweiten Weltkrieg. Dass Schostakowitschs Werk allerdings über diesen konkreten Anlass hinauszielte, vertraute der Komponist seiner Freundin Flora Litwinowa an. In ihren Memoiren überliefert sie, »dass die Siebte ebenso wie die Fünfte nicht nur vom Faschismus handle, sondern auch von unserem Regime, allgemein von jedem Totalitarismus«.

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