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Nach seinem Abschied von der Position des Hofoperndirektors in Wien nahm die Dirigentenkarriere Gustav Mahlers mit seiner Berufung nach New York 1907 eine letzte spektakuläre Wendung. Seine großen Symphonien schrieb der Komponist allerdings weiterhin in der Alten Welt. So entstand die Neunte Symphonie zum größten Teil im Sommer 1909 in der Südtiroler Gemeinde Toblach. 

Der Mythos der Neunten als der letzten Symphonie großer Komponisten bezieht sich vor allem auf Beethoven, Bruckner und Mahler. Wie sich seine Frau Alma erinnerte, hatte Mahler »Angst vor dem Begriff Neunte Symphonie, da weder Beethoven noch Bruckner die Zehnte erreicht hatten«. Und tatsächlich sollte der Komponist seine Zehnte zwar »erreichen«, er starb jedoch, bevor er sie vollenden konnte. 

Unabhängig von jeder Zahlenmystik ist Mahlers Neunte zweifellos ein Werk des Abschieds – so schrieb er in die Partitur-Skizze unter anderem den folgenden Kommentar: »O Schönheit! Liebe! Lebt wohl! Lebt wohl! Welt! Lebe wohl!« Die beiden Silben »Lebt wohl« lassen sich dem Motiv des fallenden Ganztons zuordnen, das im ersten Satz des Werks eine Hauptrolle spielt. 

Ungewöhnlich ist in Mahlers letzter vollendeter Symphonie der Aufbau: Zwei ergreifende langsame Abschiedsgesänge umrahmen zwei Sätze des Scherzo-Typs. Die letzteren sind von volkstümlichen und tänzerischen Wendungen geprägt und von einer teils ins Groteske gesteigerten Vitalität. Wenn sich die Streicher am Ende des Finales im vierfachen Piano an die Grenze des Hörbaren zurückziehen, scheint die Musik alles Irdische hinter sich gelassen zu haben.   

Das Bundesjugendorchester stellt sich Mahlers monumentalem Werk unter der Leitung des englischen Dirigenten Alexander Shelley, der bereits mehrmals beim jährlichen Auftritt des Ensembles in der Philharmonie Berlin am Pult stand.

 

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