Konzert

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Der musikalische Pfad führt hier vorbei an altehrwürdigen Burgen, entlang der sprudelnden Moldau und ist gesäumt von Gestalten aus der tschechischen Geschichte und Mythologie. Aber Bedřich Smetana beschwor mit seinen üppigen Orchesterklängen keine Realität, sondern eine Traumwelt. Denn als er die sechs eindringlichen Tondichtungen von Má vlast in den 1870er Jahren komponierte, war Tschechien noch ein Teil Österreich-Ungarns und weit entfernt von der ersehnten Unabhängigkeit. Aus diesem Grund engagierten sich zahlreiche Intellektuelle für ein kollektives Nation-building: Sie wollten ihren Beitrag zu einem wachsenden tschechischen Nationalbewusstsein leisten. Smetanas Má vlast ist das vielleicht berühmteste Ergebnis dieses Prozesses.

Während die Moldau an Bekanntheit kaum zu überbieten ist, wird der Zyklus als Ganzes eher selten aufgeführt. Dabei sind die anderen Sätze nicht weniger packend und meisterhaft instrumentiert – umso beeindruckender, da Smetana zu Beginn des Kompositionsprozesses ertaubte. Vielleicht träumte der Komponist neben einem unabhängigen Tschechien also auch von der für ihn verlorenen Welt der Klänge? Chefdirigent Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker kosten diese hier in all ihren Facetten aus. Ob großer Legendenton im eröffnenden Vyšehrad, lebhafte Naturschilderungen in der Moldau und Aus Böhmens Hain und Flur oder zugespitzte Dramatik in Šárka, Tábor und Blaník – so mitreißend klingt das Tschechien Smetanas!

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