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Antonín Dvořák? Nach der Premiere seiner Neunten Symphonie in der Carnegie Hall waren sich die Musikkritiker sämtlicher New Yorker Zeitungen einig, dass sie den Beginn der »amerikanischen Kunstmusik« erlebt hätten – mit einem Werk voller »amerikanischer Gefühle« (New York Times). Bereits rund vierzig Jahre früher hatte der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson gefordert, eine »Unabhängigkeitserklärung in der Kunst zu formulieren und eine amerikanische Schule der Malerei, Bildhauerei und Musik zu gründen«. Ob er dabei an eine Symphonie wie die von Dvořák dachte, sei dahingestellt.

Tatsächlich war es auch erst Charles Ives, der als Begründer der amerikanischen Moderne in die Musikgeschichte einging, unter anderem mit dem Orchesterstück The Unanswered Question, dessen enigmatisches Trompetensoli von einem Gedicht Emersons inspiriert worden war. Mit Gershwins Rhapsody in Blue hielt der Jazz Einzug in die Konzertsäle, wobei kurze Zeit nach ihrer fulminanten Uraufführung George Antheils Jazz Symphony für allerhand kontroversen Gesprächsstoff sorgte.

Einer der in der Urfassung der Jazz Symphony vorgesehenen drei Pianisten war Aaron Copland, der später zu seinem typisch »amerikanischen« Klangidiom fand: Bis heute nehmen die Soundtracks unzähliger US-Blockbuster auf seine Werke Bezug. Auf seine berühmte Fanfare for the Common Man ließ Joan Towers ihre Fanfare for the Uncommon Woman folgen. Coplands wohl berühmtester Schüler Leonard Bernstein wiederum schrieb gleichermaßen Symphonien, Musicals und Filmmusik. Sein Fazit: »For me every music is serious.«

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