Arnold Schönberg

Komponist

Wie kein anderer Komponist zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog Arnold Schönberg den radikalen Umbruch zu einer genuin neuen Musik: mit der Aufgabe der Tonalität und der Kompositionsmethode mit »zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen«. Dem – wie ihn ein Biograf nannte – »konservativen Revolutionär« ging es dabei allerdings nie darum, mit der Vergangenheit zu brechen. Unermüdlich betonte er die Verbindungen der Zwölftontechnik zur Musik vorangegangener Epochen.

Arnold Schönberg, der Geige und Cello spielte, war im Wesentlichen Autodidakt. Seine musikalische Laufbahn begann, als er Mitte der 1890er-Jahre noch als Angestellter des Wiener Bankhauses Werner & Co. Mitglied des Laien-Orchesters Polyhymnia wurde. Dessen Leiter, Alexander Zemlinsky, wurde Schönbergs einziger Lehrer, wobei der Unterricht vor allem aus angeregten Diskussionen musiktheoretischer Fragen bestand. Schönberg, der seinen Lebensunterhalt bald als Chorleiter und Musiklehrer bestritt, heiratete 1901 Mathilde Zemlinsky, die Schwester seines Lehrers. In Berlin übernahm er die Kapellmeisterstelle in Ernst von Wolzogens Kabarett Überbrettl. In diese Zeit fiel auch eine Begegnung mit Richard Strauss, der Schönberg das Liszt-Stipendium des Allgemeinen Deutschen Musikvereins sowie eine Dozentenstelle am Stern’schen Konservatorium verschaffte. 1903 kehrte Schönberg nach Wien zurück. Hier zog er eine Reihe aufgeschlossener Schüler an, unter ihnen Anton Webern und Alban Berg. Nach Konzertskandalen mit atonalen Werken, darunter seine Erste Kammersymphonie, ging Schönberg erneut nach Berlin, um am Stern’schen Konservatorium zu unterrichten. Erfolg hatte er in dieser Zeit mit seinem Melodramen-Zyklus [Pierrot lunaire] sowie mit der Uraufführung der [Gurre-Lieder]. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Schönberg den Verein für musikalische Privataufführungen, in dem neben eigenen Werken auch Komponisten zu Gehör kamen, die er und seine Schüler für wichtig erachteten – Bartók, Busoni, Debussy, Mahler, Pfitzner, Ravel, Reger, Skrjabin, Strauss und Strawinsky. 1923 veröffentlichte Schönberg seine ebenso umstrittene wie einflussreiche Zwölftontechnik, der zufolge alle Töne der chromatischen Skala gleichberechtigt in Reihen behandelt werden sollen. 1925 wurde Schönberg an die Preußische Akademie der Künste in Berlin berufen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten konvertierte er zum jüdischen Glauben und ging ins Exil: Schönberg unterrichtete in Boston und New York, bevor er 1936 einen Lehrstuhl an der University of California erhielt, wo er 1951 starb.

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