Konzert

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Relativ spät schlossen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den Musiknationen Europas auf, um dann in der Musik des 20. Jahrhunderts umso stärkere Spuren zu hinterlassen. Das Schulorchestertreffen der Berliner Philharmoniker im Jahr 2017 stand ganz im Zeichen von Werken »aus der Neuen Welt«. Mehr als 100 Schülerinnen und Schüler aus sechs Berliner Gymnasien hatten sich zur 15. Ausgabe des Education-projekts in der Philharmonie versammelt, die Leitung übernahm kein Geringerer als Sir Simon Rattle, der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.

Den Auftakt des Treffens machte ein mitreißender Tanz aus Leonard Bernsteins unsterblicher West Side Story, wobei die einkomponierten »Mambo«-Ausrufe auch vom Publikum skandiert werden durften. Auf dem Programm stand außerdem ein Werk von John Adams, dem Composer in Residence der Berliner Philharmoniker in der Spielzeit 2017/18. Der im Saal anwesende Komponist konnte miterleben, mit wie viel Spielfreude und Leidenschaft sich die jungen Musiker seinem kurzen, aber äußerst raffinierten Short Ride in a Fast Machine widmeten.

Als lyrischer Kontrapunkt zu den rasanten Stücken von Bernstein und Adams erklang dann der langsame Satz aus Antonín Dvořáks Neunter Symphonie, dessen zunächst vom Englischhorn vorgetragenes Thema zu den unwiderstehlichsten Einfällen des tschechischen Komponisten gehört. Abenteuerlust und ein nicht unbeträchtliches Honorar hatten Dvořák 1892 nach New York gelockt, und die drei Jahre seines Amerikaaufenthalts sollten sich als ungewöhnlich produktiv herausstellen. Die für die Digital Concert Hall dokumentierte Zusammenarbeit von Sir Simon mit den Schulorchestern verschafft einen spannenden Einblick in die Arbeitsweise des Dirigenten in der Probe: So erläutert er die Wichtigkeit des klar artikulierten Rhythmus’ bei Adams, zeigt, wie leise ein Pianissimo klingen kann, und fordert die Instrumentalisten zwischenzeitlich sogar zum Singen auf.

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