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Für uns heutige ist Wilhelm Furtwängler ein Monument, groß und unnahbar. Die Dokumentation Furtwänglers Liebe aus dem Jahr 2004 gibt Gelegenheit, dem Menschen hinter dem Jahrhundert-Dirigenten näher zu kommen. Im Zentrum steht seine Ehefrau Elisabeth, die lebendig, nachdenklich und voller Charme und Witz von den Jahren an Furtwänglers Seite erzählt.

Es war im Jahr 1943, als Wilhelm Furtwängler in zweiter Ehe Elisabeth Ackermann heiratete. In den Gesprächen, die Regisseur Jan Schmidt-Garre mit ihr führt, nimmt das persönliche Miteinander einen breiten Raum ein - Furtwänglers Werben um die 25 Jahre Jüngere, sein Tod im Jahr 1954. Ebenso kommt Furtwänglers wohl schwerste Entscheidung dieser Jahre zur Sprache: die Frage einer Emigration während der NS-Zeit. Furtwängler entschied sich bekanntlich anders und blieb in Deutschland bei seinem Orchester, den Berliner Philharmonikern, deren Chefdirigent er seit 1922 war.

Elisabeth Furtwänglers Berichte werden mit Zitaten ihres Mannes gespiegelt. Etwa wenn es um seine Enttäuschung darüber geht, als Komponist kaum wahrgenommen zu werden. Nicht weniger interessant sind Furtwänglers Äußerungen über das Dirigieren, sein Misstrauen gegenüber dem bloßen Taktschlagen, dem er als »letztes großes Ziel« des Dirigenten die Legato-Melodie, den »lebendig atmenden Fluss« entgegenstellt. Auch über die Liebe hat Furtwängler gesprochen. Sie sei »das Gegenteil vom Abschätzen, vom Vergleichen, sie sieht das Unvergleichbare, Einzigartige«. Und so macht die Dokumentation erfahrbar, dass nicht titanenhafte Entrücktheit die Größe des Musikers Wilhelm Furtwängler begründete, sondern Sensibilität und ein reiches Innenleben.

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