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In der Geschichte und in der Kunst gibt es sie immer wieder: Menschen, die über außergewöhnliche Kräften verfügen – Tatkraft, Geisteskraft, Überzeugungskraft. Man nennt sie Held oder Heldin, und die Sehnsucht nach ihnen begleitet die Menschheit seit jeher. In der Saison 2023/24 stellen die Berliner Philharmoniker ganz unterschiedliche Held*innen und Arten von musikalischem Heldentum vor.

Als vielleicht bekanntestes Beispiel darf Ludwig van Beethovens Dritte Symphonie nicht fehlen. Die sogenannte Eroica veranschaulicht auch, worin dramaturgisch der Reiz einer Heldengeschichte besteht: Der Ausgangspunkt ist meist eine verzweifelte Situation – hier versinnbildlicht durch einen Trauermarsch. Doch dann wird das Unglück in zähen Kämpfen überwunden und am Ende stehen Jubel und Erleichterung. Gleichzeitig vermittelt die Eroica die Tücken einer Heldenerzählung. Ursprünglich wollte der freiheitsliebende Beethoven mit ihr ein Denkmal für den Revolutionär Napoleon Bonaparte schaffen. Als der sich jedoch zum Kaiser krönte, kratzte der Komponist die Widmung so energisch aus, dass das Papier riss.

Ein besonderer Fall von Heldentum zeigt sich bei Richard Strauss, der sich – ganz unbescheiden – selbst zum Sujet seiner Tondichtung Ein Heldenleben machte. Und sein Don Juan, der skrupellose Verführer, ist auch nicht gerade ein Sympathieträger. Doch Strauss’ Werke formulieren ein Bestreben, das bis heute aktuell ist: das nach Selbstverwirklichung. Darin besteht, so Strauss, wahres Heldentum.

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