Charles Ives

Komponist

Charles Ives war ein musikalischer Visionär, der ohne Vorbilder mit Vierteltönen, Clusterklängen, komplexen metrischen Schichtungen und Zitat-Collagen experimentierte. Unbeachtet von der musikalischen Öffentlichkeit komponierte er »für die Schublade« revolutionäre Werke, bis er ab Mitte der 1950er Jahre als Begründer einer eigenständigen amerikanischen Tonkunst gefeiert wurde.

Charles Ives, 1874 in Danbury, Connecticut geboren, erhielt eine fundierte musikalische Ausbildung von seinem Vater, einem experimentierfreudigen Musiker, der während des amerikanischen Bürgerkriegs eine Brassband der Union Army dirigiert hatte. Zudem absolvierte Ives an der Yale University ein Kompositionsstudium bei Horatio Parker, entschied sich dann aber gegen die finanziell unwägbare künstlerische Existenz und wurde Angestellter eines New Yorker Versicherungsunternehmens. 1906 gründete Ives seine eigene Agentur, aus der 1909 Ives & Myrick hervorging, die über viele Jahre erfolgreichste Lebensversicherungsagentur der Ostküste. Nachdem Ives über zwanzig Jahre das Doppelleben eines hart arbeitenden Geschäftsmanns und eines in jeder freien Minute hektisch produzierenden Komponisten aufrechterhalten hatte, erlitt er 1918 einen ersten Herzinfarkt. Erst jetzt begann er, seine zahllosen Skizzen und Entwürfe zu sichten und teilweise fertigzustellen, bevor er um 1923 seine Komponistentätigkeit beendete. Seine Werke wurden nach wie vor kaum aufgeführt – Ausnahmen waren die ersten beiden Sätze der hochkomplexen Vierten Symphonie 1927 in New York durch Eugène Goossens sowie einige Lieder und kürzere Orchesterstücke in den 1930er Jahren. 1939 sorgte dann der Musikwissenschaftler und Pianist John Kirkpatrick für eine Sensation, als er Ives’ monumentale [Concord Sonata] uraufführte – ein Ereignis, mit dem die eigentliche Entdeckung von Ives’ musikalischem Schaffen begann. Ein Jahr nach der Premiere der Dritten Symphonie »The Camp Meeting«, die 1946 in New York stattgefunden hatte, wurde Ives der begehrte Pulitzer-Preis verliehen. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit.

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