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Mozart war ein universeller Komponist: Von der Klaviersonate bis zur Messe schrieb er Musik, die auch zu seiner Zeit in allen relevanten Gattungen Vollkommenheit aufwies. Sollte man aber neben den Opern eine zweite Gruppe mit einer eindrucksvollen Dichte von Meisterwerken hervorheben, so würde die Wahl vermutlich – trotz bedeutender Konkurrenz aus Kammermusik, Symphonik und geistlicher Musik – auf die der Klavierkonzerte fallen.

Bereits in Mozarts Salzburger Zeit entstanden einige bedeutende Klavierkonzerte, darunter das Neunte mit dem Beinamen Jenamy, das als Inbegriff des musikalischen Sturm-und-Drang gilt. Die größte Zahl der heute bekannten Konzerte schrieb Mozart aber in Wien, nachdem er seine Stellung in Salzburg aufgegeben hatte. Gerade, wenn die begehrten Opernaufträge auf sich warten ließen, stellten Auftritte mit eigenen Klavierkonzerten eine der wichtigsten Einnahmequellen des Komponisten dar.

Aus den zahlreichen Aufnahmen dieser unvergänglichen Werke mit den Berliner Philharmonikern bietet die Playlist eine Auswahl von zehn Klavierkonzerten. In der Amtszeit Sir Simon Rattles als Chefdirigent stellten die gemeinsamen Auftritte mit Mitsuko Uchida in Konzerten Mozarts ein besonders schönes Leitmotiv dar. Dabei wurden auch weniger bekannte Werken wie das Konzert in B-Dur KV 456 aufgeführt. Maria João Pires, Emanuel Ax und Maurizio Pollini gehören ebenfalls zu den wiederholt eingeladenen Gastsolisten in diesem Repertoire. Seit Jahrzehnten bilden Mozarts Klavierkonzerte zudem eine Konstante in der intensiven Zusammenarbeit, die die Philharmoniker mit Daniel Barenboim verbindet. Barenboim interpretiert diese Werke stets in der Personalunion von Pianist und Dirigent; eine Aufführungspraxis, die auch in den hier dokumentierten Auftritten mit Murray Perahia und András Schiff zu erleben ist. Schiff stellte seiner Interpretation des 20. Klavierkonzerts dabei die Ouvertüre von Don Giovanni voraus, um die für Mozart besondere Bedeutung der Tonart d-Moll hervorzuheben.

Mozart schrieb alle seine Klavierkonzerte als – aus heutiger Sicht – junger Mann. Auffällig ist allerdings, dass gerade Musiker in reifen Jahren eine besonders starke Affinität zu seinen Werken empfinden. Menahem Pressler beendete nach mehr als 50 Jahren seine Zeit als Pianist des Beaux Arts Trios, um eine neue Karriere als Solist zu beginnen. In diesem Rahmen feierte er neunzigjährig schließlich sein bewegendes philharmonisches Debüt mit Mozarts 17. Klavierkonzert. Und auch deshalb ist Mozart ein universeller Komponist: Seine Musik lässt sich in jedem Lebensalter neu und anders entdecken.

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