Die Berliner Philharmoniker spielen Filmmusik

»Musik spricht dort, wo Worte fehlen«, sagte Hans Christian Andersen. Kein Wunder, dass schon Stummfilme musikalisch untermalt wurden. Später schrieben Größen wie Kurt Weill, Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch Musiken, deren Bekanntheit die ihrer Filme sogar überdauerte. Heute sind raffinierte Soundtracks wie die von Hollywood-Legende John Williams unverzichtbarer für große Emotionen im Kino – und mittlerweile eine eigene Kunstform. In unserer Playlist erzählen sie ihre Geschichten ganz ohne Bilder, interpretiert von den Philharmonikern mit Kirill Petrenko, John Williams und anderen.

Opernkomponisten wie Richard Wagner machten es sich geschickt zunutze, dass sie durch Musik Emotionen hervorrufen konnten, ohne sie im gesungenen Text oder den Gesten der Akteure konkretisieren zu müssen. So kann ein kleines Leitmotiv einzig durch seine Tonfolge eine Gefahr andeuten, die sich erst deutlich später auf der Bühne manifestiert. Filmmusikkomponist*innen haben diese Technik perfektioniert – so kann Sie zum Beispiel Bernard Herrmanns gruselige Musik zu Alfred Hitchcocks Psycho bereits erschaudern lassen, obwohl eine Szene auf der Leinwand noch völlig harmlos ist.

Ob Liebessehnen, Heldenmut, Trauer, Feindseligkeit oder Komik – das Repertoire an Stimmungen der Filmmusik ist schier grenzenlos. Dabei ist es oft gar nicht offensichtlich, wie genau eine Atmosphäre durch Klang geformt wird. Verblüffend gelingt es beispielsweise John Williams in seinem Soundtrack zu Harry Potter, das Magische der Zauberergeschichte hörbar zu machen: Der Glöckchenklang der Celesta wirkt entrückt schön und zugleich geheimnisvoll. Zusammen mit Glockenspiel, Harfe und hohen Streichern erzeugt sie flirrende Tonkaskaden, die wie Feenstaub glitzern zwischen der – harmonisch charmant »verhexten« – (flügel)schwingenden Melodie der Eule Hedwig. Doch wie bei jedem guten Zaubertrick empfiehlt es sich auch bei Filmmusik, den Magiern nicht zu sehr ins Handwerk zu schauen und sich stattdessen einfach von den großartigen Effekten mitreißen zu lassen.

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