Wilhelm Stenhammar
Komponist
Wilhelm Stenhammar galt zu Lebzeiten als bester Pianist Schwedens und war zudem ein viel beschäftigter Dirigent. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm mit seinem Ersten Klavierkonzert – nicht nur bei der Stockholmer Uraufführung im März 1894, sondern auch in Berlin, wo er mit dem Werk bei den Berliner Philharmonikern im Dezember des gleichen Jahres mit Richard Strauss am Pult sein Solo-Debüt gab. Ein Ereignis mit Folgen: Die symphonische Konzertouvertüre Excelsior! widmete Stenhammar den Philharmonikern, die das Stück im September 1896 unter der Leitung von Chefdirigent Arthur Nikisch in Kopenhagen vor begeistertem Publikum aus der Taufe hoben.
Wilhelm Stenhammar, Jahrgang 1871, erhielt in seiner Heimatstadt Stockholm unter anderem bei Richard Andersson, einem Schüler Clara Schumanns, eine fundierte Musikausbildung. 1892 debütierte er als Konzertsolist mit Brahms’ Zweitem Klavierkonzert und stellte sich dem heimischen Publikum mit der Chorballade I Rosengård auch als Komponist vor. Mit einem Staatsstipendium gefördert, vervollkommnete Stenhammar seine pianistischen Fähigkeiten beim Bülow- und Tausig-Schüler Karl-Heinrich Barth in Berlin, der auch Arthur Rubinstein unterrichtete. Anschließend startete er als Konzertsolist und Kammermusiker seine Pianistenkarriere. Nach dem denkwürdigen Durchbruch-Konzert in Stockholm folgten Auftritte in Berlin, Dresden, Leipzig und Manchester unter Dirigenten wie Richard Strauss, Karl Muck und Hans Richter. Neben seiner Solistenkarriere leitete Stenhammar unter anderem die Stockholmer Philharmonie, das Orchester der Königlichen Oper, die Neue Philharmonische Gesellschaft und die Göteborger Orchestervereinigung, wobei er viele zeitgenössische Werke von Mahler, Reger, Strauss und Debussy erstmals in Schweden aufführte. 1924 wurde der Dirigent an die Stockholmer Oper berufen, musste aus gesundheitlichen Gründen jedoch bereits ein Jahr später zurücktreten. 1927 starb Wilhelm Stenhammar hochgeehrt in Stockholm.