Alban Berg

Komponist

Der Kompositionsunterricht bei Arnold Schönberg sollte Alban Bergs künstlerischen Werdegang prägen: 1906 gab er gegen den Widerstand der Mutter seine Beamtenstellung auf, um sich ganz der Musik zu widmen – mit Werken, die bei aller Modernität hörbar mit der Tradition verbunden sind. Mit ihrer unmittelbaren Expressivität erreichten sie ab Mitte der 1920er Jahre ein großes Publikum.

In der gut situierten Familie des Wiener Kunsthändlers Conrad Berg galt Alban nicht als das musikalischste der vier Kinder: Im Klavierspiel war ihm die jüngere Schwester Smaragda weit überlegen. Und auch als Sänger konnte der Drittgeborene mit der schönen Stimme seines älteren Bruders Charly nicht mithalten. Dennoch spielte Alban begeistert mit der Schwester vierhändig am Klavier und wurde nicht müde, ihr und Charly bei ihren Lieddarbietungen zuzuhören. Mit 14 begann er selbst Lieder für das Geschwisterduo zu schreiben. Innerhalb der nächsten fünf Jahre entstanden nicht weniger als 140 Vertonungen, ohne dass Alban Berg in dieser Zeit jemals Theorieunterricht erhalten hätte. Er zeigte zudem ein ausgeprägtes literarisches Interesse – gegenüber Anton Webern bemerkte er später einmal, dass er eigentlich Dichter hatte werden wollen. 1904 wurde Berg Privatschüler Schönbergs, dem er zeitlebens eng verbunden blieb. Der Versuch, seine [Altenberg-Lieder] in Wien aufzuführen, führte 1913 zu einem der denkwürdigsten Skandale der Neuen Musik – aufgrund eines Tumults im Publikum musste das Konzert abgebrochen werden. Den Entschluss, auf der Grundlage von Büchners [Woyzeck] eine Oper zu komponieren, fasste Berg bereits 1914, wobei er an dem Projekt bis 1922 arbeitete. Nach dem Erfolg seines Streichquartetts op. 3 führte die triumphale Premiere seines [Wozzeck] im Dezember 1925 an der Berliner Staatsoper zu Bergs internationalem Durchbruch. 1928 begann er mit der Arbeit an der Oper [Lulu]. Noch während er an der Oper schrieb, entstand sein Violinkonzert »Dem Andenken eines Engels«. Berg starb in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember 1935 an einer Sepsis. [Lulu] blieb unvollendet und wurde von Friedrich Cerha nach dem Particell vervollständigt.

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