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Herbert von Karajan schätzte Richard Strauss sowohl als Komponist wie als Dirigent, und von Strauss’ Tondichtungen lag ihm ganz besonders Don Quixote am Herzen, den er erstmals 1939 in Aachen dirigierte. Sein Solist bei dieser Gelegenheit war der berühmte italienische Cellist Enrico Mainardi, der auch bei Strauss’ eigener, 1933 in Berlin entstandener Einspielung den Solopart übernommen hatte.

In den nächsten 50 Jahre verschwand Don Quixote nie aus Karajans Repertoire, und alle wichtigen Interpreten des Ritters von der traurigen Gestalt spielten das Stück unter seiner Leitung: Mainardi, Tortelier, Fournier, Rostropovich, Ma und in späteren Jahren der junge brasilianische Cellist Antonio Meneses. 1976 übernahm der Solocellist der Philharmoniker Ottomar Borwitzky den Solopart.

Zu den vielen Dingen, die Karajan an Strauss ganz besonders mochte, gehörten seine Nachspiele. »Ich finde sie alle wunderbar, aber der schönste Epilog kommt am Ende des Don Quixote, wenn Quixote sagt: ›Ich habe gekämpft und ich habe Fehler gemacht, aber ich habe mein Leben so gut gelebt, wie es mir nach meiner Sicht der Welt möglich war, und jetzt...‹ Das finde ich unglaublich anrührend.« Karajans besondere Beziehung zu diesem Stück zeigt sich auch darin, dass er es mehrfach bei Abschiedskonzerten aufs Programm setzte, etwa 1964 in Wien, oder wenn es um Gedenkstunden ging, so auch 1986 beim Berliner Konzert zum 100. Geburtstag seines Amtsvorgängers Wilhelm Furtwängler.

Mit Mstislav Rostropovich (1927–2007) verband Karajan eine sehr enge und freundschaftliche Arbeitsbeziehung. So erinnerte er sich an den Beginn der Proben zum vorliegenden Film. »Den ersten Einsatz des Cellos spielte Rostropovich unglaublich langsam und brummelig. Ich war so überrascht, dass ich abbrach. ›Slava, geht es dir gut?‹, fragte ich. ›Ja, aber ich reite ein sehr, sehr altes Pferd.‹ Herrlich!«

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