Konzert

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Bereits im Jahr 1804, noch vor Fertigstellung der Eroica, begann Beethoven mit der Arbeit an seiner Fünften Symphonie. Bevor das Werk im Frühjahr 1808 vollendet wurde, zog der Komponist allerdings noch ein anderes symphonisches Werk vor: die konzeptionell offenbar weniger problematische Vierte, die in den Worten Robert Schumanns wie eine »griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen« erscheint, wobei »griechisch« – von Schumann ohne Zweifel positiv gemeint – wohl in erster Linie für »klassisch«, also »der bekannten Form gemäß« stehen dürfte. 1844 schrieb Hector Berlioz über dieses Werk, mit dem Sir Simon Rattle seinen Beethoven-Zyklus fortsetzt: »Hier verlässt Beethoven Ode und Elegie vollständig, um zu dem weniger erhabenen und weniger düsteren, aber vielleicht nicht weniger schwierigen Stile der zweiten Symphonie zurückzukehren. Der Charakter der Partitur ist im allgemeinen lebhaft, frisch, heiter oder von himmlischer Zartheit.«

Vier Jahre nach der Fünften und Sechsten komponierte Beethoven dann seine Siebte Symphonie, die am 8. Dezember 1813 gemeinsam mit dem klingenden Schlachtengemälde Wellingtons Sieg oder Die Schlacht von Vittoria op. 91 im Rahmen eines Wohltätigkeitskonzerts »zum Besten der in Hanau invalidisch gewordenen österreichischen und bayerischen Krieger« Premiere hatte, was dazu führte, dass die Zeitgenossen beide Werke als Einheit von »Kampf und Sieg« verstanden. Bis Ende Februar 1814 folgten zwei Wiederholungsaufführungen, bei denen der von der Presse als »die Krone neuerer Instrumentalmusik« gefeierte zweite Satz jedes Mal wiederholt werden musste. Kein Wunder, dass Beethovens Siebte mit ihrer Siegesvision im Kopfsatz, den hymnischen Klängen des Scherzos und den ekstatischen Rhythmen des Finales in kürzester Zeit überaus populär wurde. Der Rezensent der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung beschrieb das Werk als »die melodiereichste, gefälligste und fasslichste unter allen Beethovenschen Symphonien«. Mehr als ein Jahrhundert später bezeichnete Theodor W. Adorno das Stück sogar als »die Symphonie par excellence«.

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