Konzert

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»Nemo enim fere saltat sobrius, nisi forte insanit«: Niemand tanzt nüchtern, es sei denn, er ist verrückt! Nach diesem Zitat aus Ciceros Rede für Lucius Murena nannte Composer in Residence Esa-Pekka Salonen seine 2020 komponierte Fantasie über Pérotins »Sederunt principes«, das zu den ersten vierstimmigen Kompositionen der Musikgeschichte gehört. Von Pérotins extravaganten polyphonen Verstrickungen ließ er sich inspirieren – und schuf mit Saltat Sobrius eine hinreißende zehnminütige Tanzminiatur, in der sich die Instrumente wie in einer surrealen Ballsaalszene die Hände zu reichen scheinen. Die Musik ist wie für ein Late Night-Konzert geschaffen: eine Kombination aus Virtuosität, Ekstase und guter Laune.

Gleiches lässt sich auch über das Ensemblestück Fog sagen, das zum 90. Geburtstag des Star-Architekten Frank Gehry entstand. Er entwarf das spektakuläre Konzerthaus in Los Angeles, in dem Salonen als langjähriger Chef des dortigen Symphonieorchesters regelmäßig dirigierte. Fog beschrieb Salonen als Fantasie über Bachs Präludium aus der E-Dur-Partita BWV 1006, deren harmonische und melodische Struktur fast allgegenwärtig ist, »manchmal klar identifizierbar, manchmal verschleiert oder vollständig verborgen«. Dieses Werk, so der Komponist weiter, »war das erste Musikstück, das Frank und ich in der Walt Disney Concert Hall gehört haben, als sie noch im Bau war. Ein Großteil der Harmonie basiert auf Franks Namen: F A G E H (auf Englisch natürlich B).«

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