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Anerkennung und Bedrohung durch die Staatsmacht standen in Dmitri Schostakowitschs Leben immer in einem prekären Verhältnis. Einerseits wurde der internationale Ruhm des mit zahlreichen renommierten Preisen dekorierten Komponisten nach Kräften ausgebeutet; andererseits wurde dieser immer wieder von der Kulturbürokratie gemaßregelt. So musste der Künstler täglich mit seiner Verhaftung rechnen, nachdem in der Prawda ein Artikel gegen die Oper Lady Macbeth von Mzensk erschienen war.

Einige Werke schrieb Schostakowitsch für die Schublade, andere waren jahrelang verboten – und die Zehnte Symphonie wurde erst nach Stalins Tod uraufgeführt. Aber auch offiziell gefeierte Kompositionen sind von einer tiefen Ambivalenz geprägt. Über das vermeintlich triumphale Finale seiner Fünften Symphonie sagte Schostakowitsch, so klinge der Jubel von Menschen, die mit dem Knüppel bedroht würden. Seit die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sergiu Celibidache 1946 die deutsche Erstaufführung dieser Symphonie präsentiert hatten, ist die Musik des russischen Komponisten aus den Programmen des Orchesters nicht mehr wegzudenken. Während allerdings Herbert von Karajan ausschließlich die Zehnte dirigierte und Claudio Abbado nur wenige Werke Schostakowitschs in sein Repertoire aufnahm, ist Schostakowitsch für den aktuellen philharmonischen Chefdirigenten Kirill Petrenko eine Herzensangelegenheit. In kurzem Abstand setzte er im Herbst 2020 die Achte und die Neunte Symphonie aufs Programm.

Unsere Playlist enthält neben symphonischen Hauptwerken auch zwei Solokonzerte und zeigt mit der Ballettsuite Das goldene Zeitalter, das Schostakowitsch auch den Tonfall einer raffinierten Unterhaltungsmusik meisterhaft beherrschte.

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