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Kindern erklärt man bereits im Musikunterricht, dass man nicht von hellen und dunklen, sondern von hohen und tiefen Tönen spricht; so naheliegend ist die Assoziation von Klängen und Licht. Kein Wunder also, dass sich einige der eindrucksvollsten Kompositionen der Musikgeschichte mit der Darstellung von Licht und Schatten, Tag und Nacht oder – wie die Stücke dieser Playlist – des Übergangs beschäftigen. Der Sonnenaufgang bietet Komponisten nicht nur die Möglichkeit, einen Kontrast aus hell und dunkel vorzuführen, sondern auch das Lichtwerden selbst.

Mit dem Finnen Jean Sibelius und dem Norweger Edvard Grieg sind in dieser Auswahl zwei skandinavische Komponisten vertreten; zudem war Jens Peter Jakobsen, der die Vorlage zu Schönbergs Gurre-Liedern dichtete, Däne. Je nach Jahreszeit muss man im hohen Norden bekanntlich oft lange – und an manchen Tagen sogar vergeblich – auf den Sonnenaufgang warten. Gut, dass man das erhebende Schauspiel jederzeit in der Musik erleben kann! Dabei kann das Dämmern des Tages – wie in Griegs Erster Peer Gynt-Suite – vom Silberglanz der Querflöte angekündigt oder von majestätischen Blechbläserklängen umstrahlt werden – wie in Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang von Sibelius.

In Richard Strauss’ von Friedrich Nietzsche inspirierter Tondichtung Also sprach Zarathustra »blickt« das Publikum zu Beginn in die gleißende Sonne. In Schönbergs Gurre-Liedern hingegen steht das Erscheinen des Lichts symbolisch für einen hoffnungsvollen Ausblick am Ende einer tragischen Liebesgeschichte. Das wunderbar transparent instrumentierte, sozusagen von Sonnenstrahlen durchzogene Siegfried-Idyll Richard Wagners stellt als Sinnbild des Friedens ein kammermusikalisches Gegenstück zur mächtigen Götterdämmerung dar.

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