Liebesdramen in philharmonischen Interpretationen

Beginnend mit Shakespeares Romeo und Julia ist diese Playlist dem Thema der in Musik gesetzten Liebesdramen gewidmet. Die philharmonischen Interpretationen sind paarweise gebündelt, in jeweils zwei stilistisch ganz unterschiedlichen Vertonungen. Mit Komponisten aus verschiedenen Epochen – darunter Händel, Prokofjew, Strawinsky, Verdi und Bernstein – begegnen wir berühmten Liebespaaren wie Romeo und Julia, Othello und Desdemona, Pelleas und Melisande und Apollo und Dafne.

Die hier musikalisch verarbeiteten Geschichten enden fast alle tragisch: Romeo nimmt sich das Leben, weil er die von einem Schlafmittel betäubte Julia für tot hält. Wieder erwacht bringt sich diese ebenfalls um. Der durch eine Intrige seines Vertrauten Jago in rasende Eifersucht getriebene Othello erwürgt erst seine Frau Desdemona und ersticht dann sich selbst. Und Melisande stirbt aus Erschöpfung und Verzweiflung, nachdem ihr Ehemann ihren Geliebten Pelleas umgebracht hat. Dafne immerhin widerfährt eine Art Rettung: Den aufdringlichen Nachstellungen Apollos wird sie entzogen, indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandelt.

Diese Dichtungen aus Antike, Renaissance und Moderne haben zahlreiche Komponisten zu musikalischen Interpretationen angeregt. Die Auswahl präsentiert jeweils zwei im Tonfall ganz unterschiedliche Adaptionen: Igor Strawinsky zeigte in seinem neoklassizistischen Ballett Apollon musagète den Gott der Musik im Kreis seiner Musen, während Georg Friedrich Händels Kantate das Zusammentreffen mit Daphne thematisiert. Sergej Prokofjews Ballettmusik zu Romeo und Julia stehen die Symphonischen Tänze aus der West Side Story gegenüber, die Kirill Petrenko im Silvesterkonzert 2019 mit den Berliner Philharmonikern aufgeführt hat. Leonard Bernstein, bei dem die Liebenden Tony und Maria heißen, überführte die elisabethanische Tragödie ins New York der 1950er-Jahre. Maurice Maeterlincks symbolistisches Drama Pelléas et Mélisande inspirierte Gabriel Fauré zu einer intimen, später zur Orchestersuite umgearbeiteten Bühnenmusik und Arnold Schönberg zu einer Symphonischen Dichtung im spätromantischen Stil. Und Othello schließlich begegnet uns in einer Konzertouvertüre von Antonín Dvořák ebenso wie in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper. Auszüge daraus dirigierte Claudio Abbado 1996 in der Waldbühne.

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