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»Was hältst du unter deinem Mantel, das mir unsichtbar kräftig an die Seele geht?«, fragt der romantische Dichter Novalis in seinen Hymnen an die Nacht. Die Nacht wird hier – wie auch in E.T.A. Hoffmanns Nachtstücken – zur Metapher für extreme, vom Wahnsinn bedrohte Seelenzustände. Die dunkle Seite des Lebens verkörpert hier Ängste, sowohl den schönen Schauer der Spukgeschichte als auch die existenzielle Bedrohung durch den Tod. Nicht nur Literaten versuchten, diese Gefühle erfahrbar zu machen, sondern auch Komponisten wie Robert Schumann. Seinem Nachtlied für Chor und Orchester liegt ein Gedicht von Friedrich Hebbel zugrunde, in dem die nächtlichen Gedanken dem lyrischen Ich das »Herz in der Brust beengen«.

Geheimnisvoll fahl, dann von nervöser Unruhe durchpulst, aber auch voller Dramatik gestaltete Antonio Vivaldi sein Flötenkonzert »La notte« – hier vorgetragen vom Soloflötisten der Berliner Philharmoniker Emmanuel Pahud. Die höfische Galanterie, die Luigi Boccherini 1790 in seiner Musica notturna delle strade di Madrid zeichnete, entrückt Luciano Berio rund 200 Jahre später in seinen Quattro versioni originali della Ritirata notturna di Madrid di L. Boccherini in eine Art Traumzustand.

In tiefenpsychologische Sphären dringt Arnold Schönbergs Verklärte Nacht nach einem Gedicht von Richard Dehmel vor, das Kirill Petrenko hier präsentiert. Ein Liebespaar spaziert durch die Nacht, dabei gesteht sie ihm, schwanger von einem Anderen zu sein. Der Konflikt spitzt sich hörbar zu – doch am Ende steht eine Lösung: Der Mann verspricht, das Kind als sein eigenes aufzuziehen.

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