Leoš Janáček

Komponist

Leoš Janáček, einer der führenden Musikdramatiker des 20. Jahrhunderts, hatte viele Jahre kaum Erfolg. Seine ersten beiden Opern [Šárka] und [Der Anfang eines Romans] waren Fehlschläge. Erst sein drittes Bühnenwerk [Jenůfa], an dem der Komponist fast zehn Jahre gearbeitet hatte, wurde bei der Premiere 1904 freundlich aufgenommen. Allerdings sorgte erst die sensationelle Prager Wiederaufführung des Werks 1916 für den Durchbruch des bereits über sechzig Jahre alten Komponisten – für den nun die produktivste Phase seines Schaffens begann.

Leoš Janáček wurde am 3. Juli 1854 in Hukvaldy geboren, einem kleinen Ort im mährisch-schlesischen Grenzland. Nach dem frühen Tod des Vaters ließ er sich ab 1869 in Brünn zum Pädagogen ausbilden, wobei er auch als Chordirigent tätig war. Im Februar 1873, kaum ein halbes Jahr nach seinem 19. Geburtstag, wurde Janáček Chorleiter des Brünner Handwerkervereins Svatopluk. Drei Jahre später wechselte er als Chordirigent zum führenden tschechischen Gesangverein Beseda břnenská, für den er zahlreiche Werke komponierte. Bis 1904 sollte der Lehrerberuf mit den Fächern Musik, Geschichte und Geografie Janáčeks wichtigstes finanzielles Standbein bleiben. Nebenbei besuchte er zwei Jahre die Orgelschule in Prag, wo er eine Zusatzqualifikation als Musikpädagoge erhielt, von Oktober 1879 bis Februar 1880 besuchte er dann das Leipziger Konservatorium. Anschließend gründete er in Brünn eine Orgelschule, die er als Direktor bis zu seiner Pensionierung 1919 leitete. Darüber hinaus betätigte sich Janáček neben seiner schöpferischen Arbeit als Musikschriftsteller und widmete sich intensiv der Volksmusikforschung, wobei er mit befreundeten Musikethnologen über 10.000 Melodien zusammentrug. Nach dem Prager Erfolg seiner Oper [Jenůfa] folgten in kurzer Zeit Aufführungen des Werks in Wien, Köln, Berlin und New York, was Janáček erstmals internationale Anerkennung brachte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen [Die Abenteuer der Füchsin Schlaukopf] (1922/23), [Die Sache Makropulos] (1923–25), die [Sinfonietta] (1926), die [Glagolitische Messe] (1926/27) und die Dostojewski-Oper [Aus einem Totenhaus] (1927/28).

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