Maurice Ravel

Komponist

Von allen Komponisten des 20. Jahrhunderts beherrschte Maurice Ravel vielleicht die meisten verschiedenen Tonfälle: Er schrieb im orientalischen, österreichischen, spanischen und in seinen späteren Werken auch im amerikanischen Stil, bediente sich beim französischen Barock, der Wiener Klassik und nahm Eindrücke der Moderne auf. Auf staunenswerte Weise bleibt Ravels Musik dabei immer erkennbar seine eigene. Und gerade dank ihres Kosmopolitismus ist die Tonsprache Ravels durch und durch französisch. Denn Frankreich, insbesondere Paris, war zu Ravels Zeit ein Schmelztiegel stilistischer Ausdrucksformen.

Mit Ausnahme der umfangreichen Ballettmusik [Daphnis et Chloé], dauern die Orchesterstücke von Maurice Ravel kaum länger als 20 Minuten. Selbst die beiden Opern [L’Heure espagnole] und [L’Enfant et les sortilèges] lassen sich bequem in einer Konzerthälfte unterbringen. So reduziert diese Werke in ihrer Dauer sind, so reich sind sie an Fantasie und Farben. Eines der Paradebeispiele ist sein berühmter [Bolèro]: Ein sich immer wiederholendes Thema wird von Ravel jedes Mal in neuen Klangfarben präsentiert und entfaltet so über eine Viertelstunde hinweg einen unwiderstehlichen Sog. Dabei scheute Ravel auch nicht davor zurück, ein noch neuartiges Instrument wie das Saxofon im Orchester einzusetzen – sein Klanggespür machte ihn zu einem der führenden Vertreter des musikalischen Impressionismus. Bereits seit den 1920er Jahren litt Ravel unter einer voranschreitenden Hirnerkrankung, die unter anderem zu Müdigkeit, Depressionen und so zu deutlich reduzierter Produktivität führte. Dennoch entstanden in dieser Periode, in der sich der Komponist auch auf ausgedehnte Konzertreisen begab, so wichtige Werke wie die beiden Klavierkonzerte. Eine Aufführung seines vom Jazz beeinflussten G-Dur-Klavierkonzerts dirigierte der Komponist 1932 bei den Berliner Philharmonikern.

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