Thomas Guggeis debütiert mit »Also sprach Zarathustra«

Musik trifft Literatur: Richard Strauss’ Tondichtung Also sprach Zarathustra beschreibt – frei nach Friedrich Nietzsches gleichnamigem Buch – den Sieg des Lichts über die Finsternis. Maurice Ravels Ballett Daphnis et Chloé erzählt in flirrenden Klängen eine Liebesgeschichte aus der Antike, während Henri Dutilleux zu seinem träumerischen Cellokonzert Tout un monde lointain… von Baudelaires Gedichtband Die Blumen des Bösen inspiriert wurde. Dirigent Thomas Guggeis und Cellist Maximilian Hornung debütieren bei den Philharmonikern.

Zwei Sonnenaufgänge umarmen ein geheimnisvolles Nachtstück in diesem Programm, mit dem sich Thomas Guggeis – aktuell Generalmusikdirektor in Frankfurt – am Pult der Berliner Philharmoniker vorstellt. In der Hauptstadt ist sein Name bekannt: 2018 sprang der ehemalige Assistent Daniel Barenboims kurzfristig für die Premierenleitung von Strauss’ Salome an der Staatsoper Unter den Linden ein und wurde anschließend zum Staatskapellmeister des Hauses ernannt. Musik von Strauss eröffnet nun auch Guggeis’ Debütprogramm bei den Philharmonikern: Mit Also sprach Zarathustra präsentiert er den wohl – nicht zuletzt dank Stanley Kubricks Odyssee im Weltraum – berühmtesten Sonnenaufgang der Musikgeschichte.

Diesem imposanten Strahlen steht das poetische Cellokonzert Tout un monde lointain… von Henri Dutilleux gegenüber. Um 1970 für Mstislaw Rostropowitsch komponiert, macht Dutilleux das »Entfernte« der von Baudelaire in seinen Gedichten beschworenen Szenen erfahrbar – mal traumartig entrückt (lontanissimo), mal in selbstvergessener Ekstase. Maximilian Hornung, der seine Laufbahn als Solocellist des BR-Symphonieorchesters begann und heute bereits eine Professur innehat, zählt zu den führenden Cellisten seiner Generation.

Aus der abgedunkelten Poesiewelt führt Thomas Guggeis zurück ins gleißende Licht: Klangmagier Maurice Ravel erschuf am Beginn seiner Suite aus dem Ballett Daphnis et Chloé einen Sonnenaufgang (Lever du jour), der – begleitet von lautmalerischem Vogelzwitschern – in allen Farben des Prismas schillert. Ein effektvolles Paradestück für alle Instrumentalgruppen der Berliner Philharmoniker und ein Füllhorn gestalterischer Möglichkeiten für den jungen Dirigenten.

Berliner Philharmoniker
Thomas Guggeis
Maximilian Hornung

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Künstler*innen

Thomas Guggeis Dirigent
Richard Strauss Komponist
Henri Dutilleux Komponist
Maximilian Hornung Violoncello
Maurice Ravel Komponist

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