Nino Rota

Komponist

1933 schrieb Nino Rota die erste seiner insgesamt 138 Filmmusiken. Knapp zwanzig Jahre später begann mit Lo sceicco bianco (dt.: Die bittere Liebe) seine Zusammenarbeit mit Federico Fellini, die ihn international bekannt machte. Der italienische Komponist war in 15 weiteren Fellini-Filmen für die »Scores« verantwortlich, unter anderem in La dolce vita, 8 ½, Amarcord und La Strada. Rota arbeitete aber auch mit Regisseuren wie Luchino Visconti (Die weißen Nächte, Der Leopard) und Francis Ford Coppola zusammen. Für die Filmmusik zum zweiten Teil von Coppolas Mafia-Trilogie Der Pate erhielt er 1975 einen Oscar.

Nino Rota, der im Familienkreis mit Persönlichkeiten wie Arturo Toscanini und Gabriele d’Annunzio zusammentraf, war ein musikalisches Wunderkind. Von seiner Mutter frühzeitig im Klavierspiel professionell unterrichtet, begann er im Alter von acht Jahren mit dem Komponieren. Mit zwölf dirigierte er sein Oratorium L’infanzia di Giovanni Battista (Die Kindheit Johannes des Täufers). Ein Jahr zuvor hatte Rota in Mailand sein Kompositionsstudium am Konservatorium Giuseppe Verdi begonnen. Später wechselte er ans Konservatorium Santa Cecilia in Rom in die Klasse von Alfredo Casella, bei dem er 1929 seinen Abschluss machte. Prägende Eindrücke erhielt Rota in den USA, wo er ab 1930 zwei Jahre am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Rosario Scalero (Komposition) und Fritz Reiner (Dirigieren) in die Lehre ging. Nach Italien zurückgekehrt, immatrikulierte sich Rota an der philosophischen Fakultät der Universität in Mailand, an der er 1937 mit einer Arbeit über die Musik der italienischen Renaissance promovierte. Später lehrte er selbst Komposition am Konservatorium Niccolò Piccinni in Bari, das er in den Jahren von 1950 bis 1977 leitete. Neben seiner intensiven Tätigkeit für Film, Fernsehen und Rundfunk schrieb Rota Opern, Oratorien und geistliche Werke – sowie Orchester-, Kammer-, Klavier- und Solomusik. Zwischen dem Komponieren für den Konzertsaal und dem »zweckgebundenen« für den Film gab es für ihn nie prinzipielle Unterschiede.

Konzerte