Konzert

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In seiner Fünften Symphonie, die mit einem grandiosen Naturgesang ausklingt, wandte sich Sibelius in der traditionellen Heroen-Tonart Es-Dur wieder dem »großen Ton« zu. Das Werk endet mit einem überaus wirkungsvollen Finale, das im Wesentlichen auf einer Bläserfigur basiert, die der Komponist selbst als »Schwanenhymnus« bezeichnete: »Sah heute zehn vor elf 16 Schwäne. Eines der größten Erlebnisse meines Lebens! [...] Das Finalthema der Fünften Symphonie: Legato in den Trompeten!!« Sibelius’ Sechste hingegen, die auf die sonst üblichen rhapsodischen Brüche und Gegensätze weitgehend verzichtet und zudem über ausgeprägt konzertante Züge verfügt, lebt von einem nicht enden wollenden Fließen der melodischen Figuren, die in filigranpolyfoner Linienführung vor dem Hörer ausgebreitet werden. Die Musik von romantischem Impetus steigert sich im Finale »in ein dunkles Orchesterbrausen, in dem das Hauptthema ertrinkt« (Sibelius), bevor ein melancholischer Streichersatz zum Abschluss führt.

Wie sehr sich Sibelius in seinen symphonischen Werken vom tradierten Formenkanon entfernt hat, zeigt nicht zuletzt seine einsätzige Siebte Symphonie, die als Fantasia sinfonica uraufgeführt wurde, und die Simon Rattle ohne Unterbrechung auf die Sechste folgen lassen wird: Ausgehend von einem an Mahler gemahnenden Streicher-Adagio-Ton steigert sich der musikalische Verlauf der Siebten über viele Stationen zu einem schicksalhaften Höhepunkt, bevor ein Largamente-Schluss den klagenden Charakter des Beginns wieder aufgreift. Mit der Aufführung der Symphonien Nr. 5, 6 und 7 fand Simon Rattles philharmonischer Sibelius-Zyklus von 2015 seinen Abschluss und Höhepunkt.

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