Konzert

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»Sie wissen vielleicht nicht«, schrieb Claude Debussy einem Freund, »dass ich für die schöne Laufbahn eines Seemanns bestimmt war und nur die Zufälle des Lebens mich davon abgebracht haben. Trotzdem habe ich dem Meer eine wahre Leidenschaft bewahrt.« Diese Leidenschaft schlug sich in einer farbenreichen Komposition mit dem Titel La Mer nieder, deren drei Teile die Berliner Philharmoniker und Daniel Harding hier präsentieren. Sebastian Krunnies, Bratscher des Orchesters und Moderator des Konzerts, stellt zudem drei besondere Instrumente vor – darunter das Englischhorn. Warum dessen Name nichts mit England, sondern viel mehr mit Frankreich zu tun hat, erfahren Sie im Konzert.

Die Titel, die Debussy den drei Teilen von La Mer gab, muten poetisch an: Morgengrauen bis Mittag auf dem Meer, Spiel der Wellen und Dialog zwischen Wind und Meer. Doch wer nun denkt, Debussy hätte mit allen Mitteln versucht, klingende Abbilder der Realität zu schaffen, der irrt. Das, was seiner Musik ihren Zauber verleiht, ist, dass sie vor allem die Stimmungen wiedergibt, die diese Szenen in Debussy erzeugten – in diesem Fall sogar aus der Ferne. Denn er begann die Komposition von La Mer nicht etwa am Ufer des Atlantiks, sondern im Herzen Frankreichs. Den Einwand seines Freundes ahnend, kommentierte er: »Nun werden Sie sagen, dass die Weinberge Burgunds nicht gerade vom Ozean umspült werden! Aber ich habe unzählige Erinnerungen; das ist meiner Meinung nach besser als eine Realität, deren Charme im Allgemeinen die Gedanken zu sehr belastet.«

Und nicht nur Debussys Musik steckt voller poetischer Fantasie – auch die hier vorgetragenen Gedichte, die die drei jungen Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs »Mehr Meer« verfasst haben, sind ganz persönliche und berührende Auseinandersetzungen mit der See.

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