Konzert

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Henri Dutilleux hinterließ nur wenige ausgesuchte Werke. Detailversessen feilte er an ihnen, bis seine harte Selbstkritik beschwichtigt war. Dutilleux schloss sich nie einer Schule oder einem Trend an, sondern spielte stilsicher mit Kompositionstechniken und ästhetischen Strömungen. 1951 erhielt er für seine Erste Symphonie einen wichtigen europäischen Rundfunkpreis – und wurde schlagartig bekannt. Seine Symphonie Nr. 1 entfaltet ein hypnotisches Klangpanorama voll raffinierter Rhythmik. Die Klangflächen schweben wie fließende Wasserfarben, die Kontrabässe tupfen zu Beginn erste Tropfen auf die Leinwand – schließlich schimmern die Farben, kollidieren, verschmelzen und bilden immer neue Varianten.

Belá Bartók griff 1914 nach einem Märchenstoff von Béla Balázs, der schon das Libretto zu seiner Oper Herzog Blaubarts Burg verfasst hatte. Das siebenteilige Ballett erzählt von einer Puppe, die ein Prinz nach seinem Vorbild schnitzen ließ, um eine Prinzessin für sich zu gewinnen. Der Holzklotz erwacht und erweist sich als dämonisch tanzender Gegenspieler des Prinzen. Bartók komponierte eine rasante Musikerzählung mit scharfen Rhythmen und folkloristischen Melodien, die er einige Jahre zuvor auf Reisen mühsam sammelte und notierte. Mal rau, mal zart, mitunter grotesk, dann schwelgerisch werden die einzelnen Stationen des Paares erzählt. Für Bartók gestaltete sich der Weg zur Uraufführung des Werks steinig und endete wie die Geschichte vom holzgeschnitzten Prinzen in einem Happy End – mit Bartóks ungeahntem Durchbruch auf der großen Bühne.

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