Konzert

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»Ich finde«, sagt Gustavo Dudamel, »die Musik Mahlers lässt eine ganz spezielle Atmosphäre aufkommen. Die Farben der Natur oder dieses Raumgefühl, das man bei Mahler hat – das ist sehr außergewöhnlich. Es ist fast wie 3D-Musik. Es ist nicht nur, dass man Sachen hört, man fühlt sie, man spürt, wie diese Elemente einen umgeben«. In der Sechsten Symphonie gibt es viele dieser Momente, in denen »Naturlaut« und »Raumklang« zusammenkommen, auch in den Abschnitten im Kopfsatz der Sechsten Symphonie, in denen weit entfernt vom Orchester aufgestellte Herdenglocken »in realistischer Nachahmung von bald vereinigt, bald vereinzelt aus der Ferne herüberklingenden Glöckchen einer weidenden Herde« zu spielen sind: fesselnde Visionen von alpiner Einsamkeit und ferne Inseln eines erträumten Paradieses.

Dabei handelt es sich bei der Sechsten um die pessimistischste aller Mahler-Symphonien: um Musik, die von peitschenden Marschcharakteren vorangetrieben wird und aus der es kein Entrinnen gibt. Die Vortragsbezeichnungen in der Partitur – »grell«, «wild«, »roh!«, »wie gepeitscht«, »wie wütend dreinfahren«, »wie ein Axthieb«, »alles mit roher Kraft«, »wuchtig« – sprechen für sich. Mahler komponierte hier eine obsessive Vision des Untergangs, die im tosenden Finale in den berühmten Hammerschlägen kulminiert. Hier gilt, was Thomas Mann über Adrian Leverkühns fiktives Oratorium Dr. Fausti Weheklag schrieb: »dies dunkle Tongedicht läßt bis zuletzt keine Vertröstung, Versöhnung, Verklärung zu«.

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