Konzert

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Mit beiden Werken des Programms knüpfen die Berliner Philharmoniker an etablierte Traditionen an: Sir Simon Rattle hat in seiner Zeit als Chefdirigent oft Symphonien von Bruckner aufgeführt – allerdings noch nie die Sechste. Die Uraufführung des Hornkonzerts von Jörg Widmann wiederum folgt auf Solo-Werke des Komponisten für Flöte, Geige und Klavier, die in philharmonischen Programmen mehrfach großen Eindruck hinterlassen haben. Widmann ist selbst einer der erfolgreichsten Klarinettisten der Gegenwart und lockt seine Musikerkolleg*innen mit Vorliebe an die Grenzen des Spielbaren. Stefan Dohr, seit 1993 Solohornist der Philharmoniker, glänzte an der Seite seines Orchesters bereits in Uraufführungen von Hornkonzerten Toshio Hosokawas und Hans Abrahamsens.

Nach dem Abschluss seiner Fünften Symphonie ließ Bruckner vier Jahre verstreichen, bevor er 1879 mit der Komposition seiner Sechsten begann. Obwohl diese zu den besonders zugänglichen Werken des Komponisten gehört und durch Prägnanz und Schönheit besticht, führte sie lange ein Schattendasein im Repertoire. Der erste Satz wird von einem mitreißenden Rhythmus dominiert, im Adagio zeigt sich Bruckner als großer Melodiker. »Keck« im Sinne von gewagt ist besonders das Scherzo, dessen Material aus fragmentarisch anmutenden Motiven besteht. Wie in all seinen reifen Symphonien greift der Komponist am Ende des Finales auf das Hauptthema des Kopfsatzes zurück.

Wie die anderen Symphonien Bruckners hinterlässt auch die Sechste einen Eindruck von Erhabenheit. In diesem Fall ist sie vermutlich weniger auf den Glauben des Komponisten zurückzuführen. Eine seiner wenigen Auslandsreisen führte Bruckner in der Entstehungszeit der Symphonie nach Süddeutschland und in die Schweiz. Man nimmt an, dass der überwältigende Eindruck, den der Anblick des Mont Blanc hervorrief, in seiner Symphonie nachklingt.

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