Simon Rattle dirigiert hundert Laien im BE PHIL Orchestra
Der Auftritt des BE PHIL Orchestra gehört zu den anrührendsten Projekten der Ära Simon Rattle. Am 21. Mai 2018 spielten Laien-Musiker aus 30 Ländern unter Sir Simons Leitung die Erste Symphonie von Johannes Brahms – mit großer Musikalität und vor allem unvergleichlicher Begeisterung. Für sie alle war das Konzert eine unvergessliche Erfahrung, die erneut die über alle Grenzen hinweg verbindende Macht der Musik unter Beweis stellte.
»Music is for everybody«, erklärte Sir Simon Rattle in einem Interview. Diese Botschaft zu verbreiten habe zu seinen wichtigsten Zielen als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker gehört. Der Tag der offenen Tür am 21. Mai 2018 fiel in die letzten Wochen von Sir Simons Amtszeit. Neben Wehmut über den Abschied ließ sich bei diesem Fest auch die Freude darüber empfinden, dass Musik tatsächlich für alle da ist: Die Besucher konnten hier in zahlreichen Räumen des Scharoun-Baus und im philharmonischen Garten ein weites Spektrum von Veranstaltungen erleben, das von Orchesterproben über Education-Projekte und Workshops bis zu Darbietungen der Berliner Philharmoniker und ihrer Kammermusik-Formationen reichte. Zu einem besonderen Höhepunkt wurde der Auftritt des eigens zu diesem Anlass gegründeten BE PHIL Orchestra, das unter der Leitung von Sir Simon Rattle die Erste Symphonie von Johannes Brahms zur Aufführung brachte.
Seit Beginn des Jahres hatte eine Jury aus 12 Philharmonikern nahezu 2000 Bewerbungen aus aller Welt gesichtet und daraus schließlich ein Orchester mit 101 Mitgliedern zusammengestellt. Darunter waren neben einigen Musikstudenten ausschließlich Laien, die ihre Begeisterung fürs Musizieren mit einem Berufsleben als Anwältin, Zahnarzt, Polizistin, Universitäts-Dozent oder Ingenieur verbinden. Die Proben leiteten mit Michael Hasel und Stanley Dodds zwei Mitglieder der Philharmoniker. Dass Musik in den Worten von Dodds »die einzige Sprache ist, die Menschen aus aller Welt vereinigen kann« zeigte sich an der Herkunft der passionierten Teilnehmer: Sie kamen aus allen Kontinenten angereist, aus den USA, China, Brasilien, Holland, Norwegen und Kanada. In der Ersten Symphonie von Brahms, einem der technisch wie musikalisch anspruchsvollsten Werke der Orchesterliteratur, zeigten sie unter der Leitung von Sir Simon Rattle hohe Professionalität und vor allem eine unvergleichliche Spielfreude. Und getreu dem englischen Motto »BE PHIL!« konnten sie sich für die Dauer eines Tages wie Berliner Philharmoniker fühlen.
© 2018 Berlin Phil Media GmbH
Unsere Empfehlungen
- »Late Night«-Konzert mit Sir Simon Rattle, Magdalena Kožená und Olaf Ott
- Simon Rattle dirigiert Bruckners Symphonie Nr. 7
- Simon Rattle und Daniel Stabrawa
- Vokalhelden-Chorprojekt: Andrew Normans »Zum Mond und zurück«
- Simon Rattle dirigiert Haydn, Schubert und Hosokawa
- Simon Rattle dirigiert die vervollständigte Neunte Symphonie von Anton Bruckner