Kirill Petrenko und Janine Jansen mit Brahms’ Violinkonzert
Johannes Brahms schrieb das berühmteste Violinkonzert der Spätromantik – ein Werk, das weniger auf virtuosen Glanz setzt als auf das symphonische Verschmelzen von Solostimme und Orchester. Ein Herzensstück von Artist in Residence Janine Jansen, die hier an der Seite von Kirill Petrenko ihr seismografisches Klanggespür und ihre sprechende Ausdruckskraft unter Beweis stellen kann. Philosophisch gibt sich Alexander Skrjabins rauschhafte Dritte Symphonie: Sie beschreibt den Aufstieg des menschlichen Geistes von der Finsternis zur Erleuchtung.
»Skrjabins Musik ist herausgebrochen aus dem Ganzen, ein Stück Weltall, das pocht«, schrieb der Nobelpreisträger Boris Pasternak in seinem autobiografischen Werk Geleitbrief 1931. Tatsächlich offenbart sich in Skrjabins Symphonie Nr. 3 eine kosmische Dimension, die an unergründliche Naturgewalten denken lässt und nach Weite und Durchsichtigkeit strebt. Die Uraufführung 1905 im Théâtre du Châtelet in Paris unter der Leitung von Arthur Nikisch rief zunächst gemischte Pressestimmen hervor.
Heute gehört die Dritte zu den beliebtesten Symphonien Alexander Skrjabins. Das Werk vereint spätromantische Opulenz mit einer subjektiven Symbolik, die von Friedrich Nietzsches Gedankengut inspiriert ist. Stark gegensätzliche Affekte wie Schwerfälligkeit, Verzückung, Entsetzen und Witz liegen dicht beieinander; die drei Sätze, die programmatische Titel tragen, gehen fließend ineinander über. Dem Komponisten schwebte hier die Idee vor, der schöpferische Geist sei – gottgleich – in der Lage, die Welt zu einem höheren Sein zu erlösen. Die Symphonie mit dem Beinamen Le Poème Divin (Das göttliche Gedicht) beschreibt in den ersten beiden Sätzen – Luttes (Kämpfe), Voluptés (Wollust) – ein inneres Ringen, das im Finale in der Unbeschwertheit des göttlichen Spiels (Jeu Divin) endet.
»Ganz oben auf der Wunschliste« für ihre Residency 2025/26 bei den Philharmonikern stand für Janine Jansen eine Aufführung von Johannes Brahms’ Violinkonzert. »Es ist immer etwas einschüchternd, dieses Werk zu spielen«, erläutert die Geigerin, »aber diesen Gedanken muss ich beiseiteschieben. Ich denke einfach daran, was ich mit diesem Konzert schon alles erlebt habe. Das erste Mal habe ich es mit 16 Jahren im Dom von Utrecht gespielt, mit einem Studentenorchester und meinem Vater als Dirigent. Ich bin von da an immer wieder damit aufgetreten, und nun nehme ich all diese Erfahrungen mit zu den Berliner Philharmonikern und zu Kirill Petrenko«.
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