
Eine »Orientalische Nacht« mit Neeme Järvi und Janine Jansen in der Waldbühne

18. Jun 2006
Aus der Berliner Waldbühne
Berliner Philharmoniker
Neeme Järvi
Ingebjørg Kosmo, Marita Solberg, Janine Jansen
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Entführung aus dem Serail: Ouvertüre (6 Min.)Carl Nielsen
Aladdin op. 34: Orientalischer Festmarsch (3 Min.)Nikolaj Rimsky-Korsakow
Scheherazade, Symphonische Suite op. 35: Sätze 1 & 2 (24 Min.)Daniel Stabrawa Violine
Edvard Grieg
Peer Gynt-Suiten op. 46 & op. 55: Auszüge (16 Min.)Ingebjørg Kosmo Mezzosopran (Arabischer Tanz), Marita Solberg Sopran (Solveigs Lied u. Arabischer Tanz)
Jules Massenet
Thaïs: Méditation (7 Min.)Janine Jansen Violine
Camille Saint-Saëns
Introduction et Rondo capriccioso für Violine und Orchester a-Moll op. 28 (10 Min.)Janine Jansen Violine
Nikolaj Rimsky-Korsakow
Scheherazade, Symphonische Suite op. 35: Sätze 3 & 4 (24 Min.)Daniel Stabrawa Violine
Julius Fučík
Florentiner Marsch op. 214 (6 Min.)Carl Nielsen
Aladdin op. 34: Negertanz (4 Min.)Paul Lincke
Berliner Luft (6 Min.)
Was die Arena für Verona, das ist die Waldbühne für Berlin: Platz für tausend musikalische Sommerfreuden. Ein fester Termin im Kalender aller Musikfreunde ist dabei das Open-Air-Konzert der Berliner Philharmoniker, mit dem sich das Orchester traditionell in die Sommerpause verabschiedet. Im Juni 2006 stand es unter dem Motto Tausendundeine Nacht und versammelte im großen Rund berühmte Märchengestalten des Orients wie die um ihr Leben erzählende Scheherazade, den pfiffigen Aladdin oder die verführerische Thaïs.
Der Abend begann schwungvoll mit der Ouvertüre zu Mozarts Entführung aus dem Serail, und das lockere Dirigat von Neeme Järvi im legeren Dinnerjacket machte deutlich: Es sollte ein heiterer, entspannter Abend werden. Es folgten Auszüge aus Aladdin, einer der zahlreichen Bühnenmusiken von Carl Nielsen für das Königliche Theater Kopenhagen, sowie (in zwei Abteilungen) Nikolai Rimsky-Korsakows symphonische Dichtung Scheherazade, in der Konzertmeister Daniel Stabrawa der berühmtesten Märchenerzählerin aller Zeiten die Stimme seiner Geige lieh. Danach brillierten die Norwegerinnen Marita Sølberg und Ingebjørg Kosmo in der Musik ihres Landsmannes Edvard Grieg zu Ibsens Schauspiel Peer Gynt als Solveig bzw. Anitra.
Ein besonderes Highlight war ohne Frage nach der Pause der Auftritt der jungen niederländischen Geigerin Janine Jansen, die in diesem sommerlichen Rahmen ihren Einstand bei den Berliner Philharmonikern gab. In der unverwüstlichen Meditation aus Massenets orientalischer Breitwandoper Thaïs überzeugte sie »mit Sorgfalt für jeden Ton« und bewies danach in Camille Saint-Saëns’ Introduction et Rondo capriccioso, »wie interessant solcherart Bravourstücke klingen können, wenn man sich aufs erwartbar Zigeunergeigerische, die Klangklischees der Virtuosität nicht einlässt« (Der Tagesspiegel). Mit dem Florentiner Marsch des Dvořák-Schülers Julius Fučík begab sich die Gesellschaft sodann auf den Rückweg ins Abendland, und den Abschluss bildete wie jedes Jahr Paul Linckes Berliner Luft, in die das durchweg begeisterte Publikum lautstark einstimmte.
© 2006 EuroArts Music International
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