Kirill Petrenko und Jonas Kaufmann in der Waldbühne

Jonas Kaufmann, der dank fließender Sprachkenntnisse auch zwischen den Zeilen italienischer Arien lesen kann, hat eine besondere Affinität zur Musik des Landes. Besonders liegen ihm die Klassiker des Verismo, der italienischen Variante des Naturalismus: »Diese Arien sind mit Gefühlen aufgeladen, die einen zu Tränen rühren können«.

Gemeinsam mit den von Kirill Petrenko dirigierten Berliner Philharmonikern präsentiert der Startenor zum Saisonabschluss berühmte Verismo-Arien, wobei er – nach der düster-dramatischen Ouvertüre zu Verdis La forza del destino – mit Ausschnitten aus Ruggero Leoncavallos Zweiakter Pagliacci startet. Das um Leidenschaft, Eifersucht und Verrat kreisende Drama, in dem die Grenzen zwischen gespielter Realität und echtem Leben zunehmend verschwimmen, machte Leoncavallo über Nacht weltberühmt. Es folgt Federicos Klage aus Francesco Cileas L’Arlesiana: eine sich konstant aufschaukelnde Szene, die mit einem großen Ausbruch endet.

Nach dem gefühlvollen »Amor ti vieta« aus Umberto Giordanos Fedora stehen zwei Klassiker der italienischen Orchestermusik auf dem Programm: Ottorino Respighis symphonische Dichtungen Fontane di Roma und Pini di Roma. Beide Zyklen bieten ungemein plastische, mit naturalistischen Effen gespickte Musik – etwa, wenn in Pini di Roma der nächtliche Gesang einer Nachtigall von Band eingespielt wird oder Respighi auf der Via Appia ganze Legionen aufmarschieren lässt.

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko

Jonas Kaufmann