Konzert

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Dieses Wiener Konzert mit Johannes Brahms’ Deutschem Requiem – aufgeführt am 100. Todestag des Komponisten – gehört zu den denkwürdigsten Interpretationen der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Claudio Abbado. Das Publikum im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins schien dies zu spüren und verharrte lange schweigend, ehe der Schlussapplaus einsetzte.

Der tiefe Eindruck der Aufführung mag aus einer besonderen Übereinstimmung zwischen den Absichten des Komponisten und der Umsetzung durch die Musiker resultieren. Ein Requiem »für den Menschen« hatte Brahms schaffen wollen – also eines, das nicht dem gottesdienstlichen Rahmen angepasst ist, sondern vor allem Trost spendet. Daher auch ein deutsches Requiem und keines in liturgisch korrektem, aber unverständlichem Latein. Ein gleiches Anliegen kennzeichnet diese Interpretation, die bei aller Perfektion und klanglichen Schönheit immer einen Ausdruck von Menschlichkeit und innerer Anteilnahme verströmt.

Für Claudio Abbado dürfte die Aufführung des Brahms-Requiems an diesem Ort außerdem eine biographische Komponente gehabt haben. Während seiner Studienzeit in Wien hatte er versucht, als Gast die Proben im Musikverein mitzuverfolgen. Da dies nicht erlaubt war, wurde er Mitglied im Chor des Konzertsaals und erlebte so die großen Dirigenten aus nächster Nähe – darunter, als Chorist im Deutschen Requiem, Herbert von Karajan.

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