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Für die vorliegende Playlist hat Noah Bendix-Balgley einige seiner liebsten Aufführungen aus der Zeit seit 2014 ausgewählt, als er Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker wurde. »In diesen Konzerten standen Werke auf dem Programm, die mir besonders wichtig sind und die ich sehr mag«, sagt der Geiger. »Und sie repräsentieren die für mich unvergesslich gebliebene Zusammenarbeit mit großartigen Dirigenten und Solisten.«

Das erste Konzert, das er unter der Leitung von Kirill Petrenko spielte, bezeichnet Bendix-Balgley als außergewöhnlich energiegeladen und emotional. In der Interpretation des Dirigenten ist Tschaikowskys Sechste Symphonie, die Pathétique, »umwerfend kraftvoll und behält doch in Struktur und Balance immer eine große Klarheit.« Der Musiker empfiehlt dem Publikum, auf den besonders schönen Übergang vom dritten Satz zum Finale zu achten.

Zu den von Bendix-Balgley sehr geschätzten Gastdirigenten dieser Playlist gehört Bernhard Haitink, der hier in einer Aufführung von Mahlers Neunter Symphonie von 2017 zu erleben ist. Aus demselben Jahr stammt die Interpretation von Brahms’ Erster Symphonie unter der Leitung des inzwischen 92-jährigen »Dirigentenwunders« Herbert Blomstedt. »Jedes Mal, wenn er zum Orchester zurückkehrt, scheint er jünger geworden zu sein. Sein ansteckender Enthusiasmus führt zu wundervollen Konzerten.« Berührend ist der Auftritt von Mariss Jansons mit der Tondichtung Also sprach Zarathustra von Richard Strauss im Januar 2019. Sie stand auf dem Programm des letzten Konzerts, das der im November desselben Jahres verstorbene Dirigent mit den Berliner Philharmonikern realisieren konnte. »Sein Musizieren«, sagt Bendix-Balgley, »hatte eine Dringlichkeit und Ehrlichkeit, die ich sehr vermisse.«

Unter den Gastsolisten des Orchesters hebt er den Pianisten Krystian Zimerman hervor, dessen 2015 vorgestellte Interpretation von Brahms’ Erstem Klavierkonzert der Geiger »meisterhaft« nennt: »Seine Beherrschung von Timing, Klang und Struktur finde ich atemberaubend.« 2017 übernahm Bendix-Balgley selbst in einer Aufführung von Richard Strauss’ Tondichtung Ein Heldenleben das virtuose Konzertmeister-Solo im dritten Satz, mit dem der Komponist ein musikalisches Porträt seiner Ehefrau schuf. Die Interpretation von Mozarts temperamentvollem Fünften Violinkonzert mit dem berühmten »türkischen« Finale markierte 2018 das philharmonische Solo-Debüt Bendix-Balgleys, der für diesen Anlass neue Kadenzen komponierte und auch die musikalische Leitung des Konzerts übernahm.

2016 leitete Sir Simon Rattle, damals philharmonischer Chefdirigent, eine konzertante Aufführung von Richard Wagners Tristan und Isolde. Für Bendix-Balgley war es »einer dieser wunderbaren Konzertabende, an denen sich alles richtig anfühlt.« Ein im musikalischen Ausdruck unbeschwerteres Repertoire stellt Filmmusik von Erich Wolfgang Korngold dar, die von den Berliner Philharmonikern beim traditionellen Abschlusskonzert in der Waldbühne im Sommer 2015 aufgeführt wurde. Die Playlist verweist auch auf die amerikanische Herkunft des Geigers: Das 2012 geschriebene Oratorium The Gospel According to the Other Mary ist für ihn das »gewichtige, emotionale, meisterhafte Werk meines Freundes, des großen amerikanischen Komponisten John Adams«. Bendix-Balgleys Lieblingspassage ist die »grandiose, packende 5. Szene: Das Pessachfest.«

Am Ende der Playlist steht eine weitere Aufführung mit dem aktuellen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko. Es handelt sich um eine bemerkenswert frische und kraftvolle Interpretation von Beethovens Siebter Symphonie, die zum Auftakt der Spielzeit 2018/2019 erklang. »Kirill Petrenko«, so Bendix-Balgley, »bringt viele neue Aspekte der Partitur zum Vorschein und animiert das Orchester zu Höchstleistungen.

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