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Die in dieser Playlist musikalisch verarbeiteten Geschichten enden fast alle tragisch: Romeo nimmt sich das Leben, weil er die von einem Schlafmittel betäubte Julia für tot hält. Wieder erwacht bringt sich diese ebenfalls um. Der durch eine Intrige seines Vertrauten Jago in rasende Eifersucht getriebene Othello erwürgt erst seine Frau Desdemona und ersticht dann sich selbst. Und Melisande stirbt aus Erschöpfung und Verzweiflung, nachdem ihr Ehemann ihren Geliebten Pelleas umgebracht hat. Dafne immerhin widerfährt eine Art Rettung: Den aufdringlichen Nachstellungen Apollos wird sie entzogen, indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandelt.

Diese Dichtungen aus Antike, Renaissance und Moderne haben zahlreiche Komponisten zu musikalischen Interpretationen angeregt. Die Auswahl präsentiert jeweils zwei im Tonfall ganz unterschiedliche Adaptionen: Strawinsky zeigte in seinem neoklassizistischen Ballett Apollon musagète den Gott der Musik im Kreis seiner Musen, während Händels Kantate das Zusammentreffen mit Daphne thematisiert. Prokofjews Ballettmusik zu Romeo und Julia stehen die Symphonischen Tänze aus der West Side Story gegenüber, die Kirill Petrenko im Silvesterkonzert 2019 mit den Berliner Philharmonikern aufgeführt hat. Leonard Bernstein, bei dem die Liebenden Tony und Maria heißen, transferierte die elisabethanische Tragödie ins New York der 1950er Jahre. Maurice Maeterlincks symbolistisches Drama Pelléas et Mélisande inspirierte Fauré zu einer intimen, später zur Orchestersuite umgearbeiteten Bühnenmusik und Schönberg zu einer Symphonischen Dichtung im spätromantischen Stil. Und Othello schließlich begegnet uns in einer Konzertouvertüre von Dvořák ebenso wie in Verdis gleichnamiger Oper. Auszüge daraus dirigierte Claudio Abbado 1996 in der Waldbühne.

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