Mariss Jansons und die Berliner Philharmoniker
Anlässlich des ersten Todestages von Mariss Jansons am 1. Dezember 2020 versammelt diese Playlist einige der schönsten Aufnahmen mit dem in Riga geborenen Dirigenten. Der von Herbert von Karajan geförderte Musiker arbeitete weit über 40 Jahre mit den Berliner Philharmonikern zusammen und wurde 2018 zum Ehrenmitglied des Orchesters ernannt. Die Auswahl zeigt Jansons’ stilistische Vielseitigkeit und präsentiert unter anderem eine unvergessliche Interpretation des Verdi-Requiems.
Künstlerische ebenso wie menschliche Integrität kennzeichnen Mariss Jansons’ Persönlichkeit. Orchestermitglieder bezeugen, dass sich bei ihm Unbestechlichkeit und Strenge in musikalischen Fragen mit Wärme und Herzlichkeit verbanden. Einhellig war auch die Bewunderung, die Jansons von seinen Dirigenten-Kollegen erfuhr. Sir Simon Rattle erklärte einmal: »He is the best of us.«
Der 1943 in Riga geborene Dirigent Mariss Jansons starb, wenige Wochen nach seinem letzten Konzertauftritt, am 1. Dezember 2019. Seine Karriere gehört zu den erfolgreichsten unserer Zeit: 20 Jahre amtierte er beim Philharmonischen Orchester Oslo, jeweils ungefähr ein Jahrzehnt beim Pittsburgh Symphony und beim Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchestra und 16 Jahre als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Die Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern reicht noch hinter das Debüt des Dirigenten im Jahr 1976 zurück: Aus dem Karajan-Dirigenten-Wettbewerb in Berlin ging Jansons 1971 wegen seiner eindrucksvollen Arbeit mit dem Orchester als Preisträger hervor. Der Musiker hat zahlreiche philharmonische Konzerte in Berlin, auf Tourneen und bei den Salzburger Festspielen dirigiert und leitete jeweils zweimal das Waldbühnen- und das Europakonzert. Nach mehr als 90 gemeinsamen Auftritten nahmen die Berliner Philharmoniker Jansons 2018 in den kleinen Kreis ihrer Ehrenmitglieder auf.
Unsere Playlist präsentiert Konzertaufnahmen aus den vergangenen 20 Jahren. Die Auswahl enthält Sibelius’ Erste Symphonie, die Jansons bereits bei seinem philharmonischen Debüt dirigiert hatte, ebenso wie Also sprach Zarathustra von Richard Strauss aus dem letzten gemeinsamen Programm im Januar 2019. Werke von Haydn, Schumann, Ravel und Schostakowitsch verdeutlichen den weiten stilistischen Horizont des Dirigenten. Aus Anlass des ersten Todestages des Musikers beschließt Verdis Requiem diese Playlist. In der dramatischen und effektvollen Totenmesse stellte Mariss Jansons einmal mehr seine Fähigkeit zu transparenter Klanglichkeit und musikalischem Fluss unter Beweis.
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