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Über Musik mit Metaphern aus der Sphäre des Wassers zu sprechen liegt nahe. Wir kennen den »Fluss der Musik«, »Klang-Wogen« oder »Töne, die in die Stille tropfen«. Kein Wunder, dass Komponist*innen immer wieder das Wasser in seinen verschiedenen Erscheinungsformen als Thema ihrer Werke wählen. Doch nicht nur in programmatischer Hinsicht zeigt sich der Einfluss des Wassers in der Musik. Mit der auf venezianische Gondellieder zurückgehenden und durch ihren sacht schaukelnden Rhythmus gekennzeichneten Barcarole erhielt es sogar eine eigene musikalische Form.

Bei Debussy und Ravel begegnet man Werktiteln wie Jeux d’eau, Une barque sur l’Océan oder La cathédrale engloutie (der Titel bezieht sich auf die Legende einer im Meer versunkenen Kathedrale). Die beiden französischen Komponisten setzten ihre der Flüchtigkeit des Eindrucks verschriebenen Schöpfungen auch den festen Formen der deutsch-österreichischen Tradition entgegen. Und während Richard Strauss seine letzte symphonische Dichtung den unverrückbaren Alpen widmete, schildert Debussys berühmtestes Orchesterwerk das stets bewegte, schillernde Meer.

Natürlich ist die »Wassermusik«, wie unsere Playlist eindrucksvoll zeigt, kein Alleinstellungsmerkmal französischer Komponisten. »Die Zahl der Boote war so groß, dass geradezu der ganze Fluss bedeckt war«, schrieb ein Zeitgenosse über die mitten auf der Themse veranstaltete erste Aufführung von Händels Wassermusik, die sich ihre Bewunderer vom 18. Jahrhundert bis heute erhalten hat. Selten hat die bewegte See so stürmisch in Tönen gebraust wie in Wagners Holländer-Ouvertüre und wohl nirgends sonst ist ein Fluss im beständigen Fließen der Musik so unwiderstehlich »besungen« worden wie in Smetanas Tondichtung Die Moldau. Und während Mendelssohn im traumhaft schönen ersten Teil seiner Konzertouvertüre Meeresstille und glückliche Fahrt den Ozean im Ruhezustand evoziert, lässt in Tschaikowskys Shakespeare-Fantasie Der Sturm das wilde Unwetter ein Schiff an den Klippen zerschellen.

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