Modest Mussorgsky

Komponist

Modest Mussorgsky hinterließ bei seinem Tod mehrere unvollendete Werke, die in der Regel von seinem Freund Nikolaj Rimsky-Korsakow aufführungsreif gemacht wurden – oft zum Nachteil des Originals. Denn Mussorgskys unkonventioneller Stil blieb dabei nicht selten auf der Strecke. Anders verhält es sich mit den [Bildern einer Ausstellung]. Denn der groß angelegte Klavierzyklus, der zu Mussorgskys Lebzeiten weitgehend unbeachtet blieb, avancierte im 20. Jahrhundert in der brillanten Orchesterfassung von Maurice Ravel zum populärsten Werk der russischen Instrumentalmusik.

Modest Mussorgsky wurde 1839 im russischen Karevo als Sohn einer reichen Gutsbesitzerfamilie geboren. Mit sechs Jahren erhielt er regelmäßigen Klavierunterricht, mit neun spielte er bereits Klavierkonzerte. Während seiner Zeit auf der Vorbereitungsschule für die militärische Laufbahn nahm Mussorgsky regelmäßig Musikunterricht. 1856 wechselte er als Offiziersanwärter in das berühmte Preobrazenskij-Regiment, das Peter der Große gegründet hatte. An eine professionelle Komponistenlaufbahn dachte Mussorgsky nicht – auch noch nicht, als er bei Mili Balakirew in die Lehre ging, der ihn mit dem westeuropäischen Repertoire der Wiener Klassik vertraut machte. Erst im Sommer 1858 quittierte Mussorgsky den Dienst, um sich fortan ganz der Musik zu widmen. Wie seine Kollegen Nikolaj Rimsky-Korsakow, Alexander Borodin, César Cui und Mili Balakirew gehörte er bald einer Gruppe von fünf »Novatoren« an, die das Ziel hatten, eine national gefärbte, russische Musik zu schaffen, die sich grundlegend von der westeuropäischen klassisch-romantischen Tonsprache unterscheiden sollte. Ihr geistiger Mentor, der renommierte Kunstkritiker Wladimir Stassow, gab ihr den Namen »Mächtiges Häuflein«. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft durch Zar Alexander II. nahm Mussorgsky eine untergeordnete Beamtenstellung an, wobei die stumpfsinnige Arbeit seinen Hang zum Alkoholismus fatal verstärkte. Ungeachtet dessen legte der Komponist 1867 mit der [Nacht auf dem kahlen Berge] sein erstes großes Orchesterwerk vor, das allerdings erst nach seinem Tod in der geglätteten Fassung Rimsky-Korsakows aufgeführt wurde. Von 1868 bis zu seinem Tod 1881 widmete sich Mussorgsky dann intensiv der Oper und komponierte Werke wie [Boris Godunow], [Chowanschtschina] und [Der Jahrmarkt von Sorotschinzy]. Vom Alkohol völlig zerrüttet wurde er im Februar 1881 in ein Militärhospital eingeliefert, wo der Komponist am 28. März starb.

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