Konzert

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Hans Werner Henze war schon zu Lebzeiten eine Legende – »ein unter die Menschen geratener überlanger Eintrag im Grove oder in der MGG«, wie es im Roman Tristanakkord seines Librettisten Hans-Ulrich Treichel heißt. Dabei galt er zu Beginn seiner musikalischen Laufbahn in der bundesdeutschen Nachkriegs-Musikszene als Außenseiter, obwohl (oder weil?) er schon damals zu den meistgespielten zeitgenössischen Tonsetzern gehörte.

Henze entzog sich den Geboten der damaligen Darmstädter Avantgarde, etwa, wenn er mit eingearbeiteten Mozart-, Mahler-, Berg- und Strawinsky-Zitaten vorhandene Stilmittel »seinen eigenen, je für ein einziges Werk gültigen Gesetzen untertan« machte (Diether de la Motte). Ihm ging es nicht um stilistische Einheit, sondern um Pluralität, die er stets kompromisslos in den Dienst des musikalischen Ausdrucks stellte.

In diesem Konzert erklang Henzes Requiem, eine Abfolge geistlicher Konzerte für Klavier solo, konzertierende Trompete und großes Kammerorchester, die er zum Andenken an Michael Vyner, den früheren Direktor der London Sinfonietta, schrieb und deren unverstellte Emotionalität ebenso in lyrischen Meditationen wie in katastrophischen Klangballungen und aggressiv verfremdeten Marschrhythmen ihren Ausdruck findet.

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