Konzert

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Schwungvoll-feurig beginnt der Kopfsatz von Felix Mendelssohn Bartholdys Zweitem Streichquintett: mit einem impulsiven Violinsolo, das dem ersten Geiger über dem Tremolo der übrigen Instrumente Gelegenheit bietet, sein virtuoses Können zu präsentieren. Überraschend ist dies nicht, denn das groß dimensionierte Werk von orchestralem Gestus entstand für den Leipziger Konzertmeister Ferdinand David, der von Mendelssohn ein Werk »in Stilo moltissimo concertissimo« angefordert hatte. In diesem Kammerkonzert mit dem Artist in Residence Christian Tetzlaff und vier Streichern der Berliner Philharmoniker folgt auf Mendelssohns Streichquintett Nr. 2 das G-Dur-Quintett op. 111 von Johannes Brahms, dessen Kopfsatz ebenfalls mit einem quasi orchestralen Tremolo-Klangteppich beginnt, wobei nun allerdings nicht die Violine, sondern das Violoncello im Vordergrund steht.

Brahms lässt hier die seinerzeit beliebte Polka mazur Frauenherz von Josef Strauß anklingen, anschließend »schwänzeln aus allen Ecken und Winkeln des Allegros Walzermotive und -fragmente wie Eidechslein mit neugierigen Blicken hervor, und schlüpfen, sobald man sie fassen will, graziös wieder in ihr Versteck zurück« (Max Kalbeck). Prater-Seligkeit verbreitet u. a. die erste Violine – mit einer Musik, die an Johann Strauß’ Walzer Wein, Weib und Gesang denken lässt –, während das Finale mit Csárdás-Klängen einem typisch »ungarischem« Klangkolorit verpflichtet ist. Abgerundet wird der Abend mit einigen Stücken aus Béla Bartóks 44 Duos für zwei Violinen, in die der ungarische Komponist die Ergebnisse seiner musikalischen Folklore-Forschung einfließen ließ.

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